Live - Horst Lichter und die Butter als Sündenfall

In der Stadthalle gab es vom bekannten Fernsehkoch wenig Kulinarisches, dafür aber sehr viele unterhaltsame Anekdoten.

Wuppertal. Mit seiner Show "Kann denn Butter Sünde sein" traf der TV-Koch und wortgewandte Schnurrbartträger Horst Lichter am Mittwochabend den Nerv des Publikums im vollbesetzten großen Saal der Stadthalle am Johannisberg.

Besonders Thomas aus der ersten Reihe dürfte dieser zweistündige Parforceritt um den Globus mit Anekdoten aus dem Leben des eisernen Verfechters von Butter und Sahne in Erinnerung bleiben, denn Horst Lichter versorgte den Zuschauer stets mit angerichteten Süßspeisen wie selbst gemachtem Karamell oder einer üppigen Bananen-Sahne-Torte - immer verfeinert mit einem großzügigen Spritzer Likör.

"Wer definiert Messerspitze?", fragte der 48-Jährige, um wenig später ein halbes Stück Butter in die heiße Pfanne zu geben und sprach von "Rezepten, wie man dat lecker kriegt" - viele Zuschauer trieben solche Sprüche vor Lachen die Tränen in die Augen.

Eine Auswahl belebender und die Libido stärkender Aphrodisiaka und die "Metaxa-Story", bei der Lichter seine von ihm markierte Flasche acht Mal zum Geburtstag zurück erhielt, riss die rund achthundert Gäste dieses kulinarisch eher übersichtlichen, dafür aber unterhaltungstechnisch kurzweiligen Programms zu lautstarken Beifallsbekundungen hin.

Vor seiner Kulisse, einer Kochinsel mit bunt gemischten Utensilien und Zutaten auf der einen und einem roten Plüschsofa, auf dem die "Opis aus der Muppetshow" drapiert waren. Auf der anderen Seite, gestikulierte, tanzte und tobte Unterhaltungs-Künstler Lichter durch den Abend.

Seine Reise mit Freund Franz durch die USA und die detailreiche Geschichte seines Last-Minute-Trips mit seinem "Schatz" in die "Domrep" ernteten wahre Lachsalven und Begeisterungsstürme des Publikums: Frauke aus Köln, die auch die Bücher des Entertainers gelesen hat, war vom Auftritt des "Butter-Königs aus Rommerskirchen" begeistert.

Besucher Hans aus Hagen hingegen sparte nicht mit Kritik - er fand die Vorstellung eher gewöhnungsbedürftig und "hat schon Niveauvolleres gesehen". Doch darum ging es Horst Lichter auch bei seiner "Pommesbuden-Anekdote" auf der Autobahn A7 nicht.

Lichter will kein Heiliger sein, und die Frage, ob Butter eine Sünde sein kann, beantwortete er charmant: "Nicht, wenn sie gut für die Seele ist!"

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