Liebevolle Hilfe für junge Forscher

Ehrenamtliche Kursbegleiterinnen der Junior Uni unterstützen vor allem jüngere Kinder.

Liebevolle Hilfe für junge Forscher
Foto: Junior Uni/Wilfried Kuhn

Brigitta Billerbeck kann zwar „überhaupt kein Instrument“ spielen. Aber sie hat schon tatkräftig dabei geholfen, dass junge Studenten der Junior Uni in kurzer Zeit mit Geige und Cello Musik machen. Die ehemalige Sportlehrerin gehört zu den 13 Kursbegleiterinnen, die an der Junior Uni vor allem bei Kursen für jüngere Kinder helfen, dass alles klappt.

In dem Kurs „Musikpalette — wer hat den Bogen raus“ hilft sie zum Beispiel bei ganz praktischen Dingen, wie die Instrumente in den Seminarraum zu bringen. Gemeinsam mit den Kindern von sieben bis elf Jahren hat sie Geigen und Celli erkundet. Und dann geholfen, dass die Kinder die Instrumente richtig halten. „Ich habe mir das einfach bei der Dozentin abgeguckt“, sagt sie lachend.

Sie staunt, wie schnell die Kinder eine Tonfolge zupfen konnten - mit einem System farbiger Punkte unter den Saiten und an der Tafel. Später nutzten die Kinder den Bogen, am Ende hätten sie ein kleines Stück gespielt. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, ist sie begeistert. Sie selbst hat dabei sogar den Takt angegeben — „nach einem System, das ich gar nicht kannte.“

So wie sie begleiten auch ihre zwölf Kolleginnen Kursteilnehmer, gehen den Dozenten zur Hand oder nehmen die Kleinsten an die Hand, wenn Mama und Papa gehen. Sie sitzen im Kurs daneben und helfen, wenn mal etwas nicht gleich klappt, begleiten die Kleinsten zur Toilette.

Sie können sich auch um die Kinder kümmern, die besonders unruhig sind. „Manchmal muss man auch trösten“, sagt Brigitta Billerbeck. Sie erinnert sich an ein Kind, das weinte, weil die Mutter im Krankenhaus war, ihre Kollegin Annemarie Rudolf, ehemalige Heimerzieherin, berichtet von einem Jungen, den die Trennung der Eltern bedrückte.

Sie alle genießen, wie schnell die Kinder Vertrauen fassen. „Sie registrieren, wenn man nicht da war“, sagt Waltraud Decker, früher Diabetes-Beraterin: „Sie fragen dann: ,Wo warst du?’“ Und Elisabeth Hopfgarten, ehemalige MTA, freut sich daran, dass ein Kind seiner Mutter mal sagte. „Ich habe ein Date mit Elisabeth.“

Kursbegleiterinnen gehören fast seit dem Start der Junior Uni zum Team, denn schnell war klar, dass den Jüngsten eine liebevolle Begleitung beim Experimentieren und Forschen hilft. Seither werden Menschen gesucht, die Spaß am Umgang mit Kindern haben und mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren. Die aktuellen Kursbegleiterinnen suchten ein sinnvolles Engagement im Ruhestand und sind glücklich mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, auch weil sie selbst etwas mitnehmen. Brigitta Billerbeck erinnert sich, dass Junior Uni-Gründer Ernst-Andreas Ziegler ihr prophezeite: „Sie werden sich wundern, was Sie alles lernen.“ Sie sagt: „Er hat Recht gehabt.“

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