Liebespaar pfeift auf den Aberglauben — und sagt Freitag, den 13. Ja

Sapherie Sandrine Kwedi kannte den Aberglauben gar nicht. Und für Stefan Pattberg war das schon immer ein Glückstag.

Wuppertal. Für Viele ist es der Unglückstag schlechthin: Freitag, der 13.: Katastrophen, Chaos, Unfälle, das alles soll sich — laut Aberglaube — besonders häufig an diesem Datum ereignen. Und so würden einige Menschen an diesem Unglückstag am liebsten erst gar nicht aufstehen.

Sapherie Sandrine Kwedi (29) und Stefan Pattberg (55) aber wagen an diesem Freitag den großen Schritt. Am Freitag um 10 Uhr werden sich die beiden im Barmer Rathaus das Ja-Wort geben. Am Vorabend ihres großen Tages sind Kwedi und Pattberg noch mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Sie wollen ein großes Fest in ihrem Haus geben. Familie, Freunde und Bekannte sind eingeladen. Und auch ferner Besuch hat sich angekündigt: Kwedis Schwester und deren Sohn reisen aus Barcelona an. Nur noch wenige Stunden trennen Kwedi und Pattberg von der alles entscheidenden Frage im Trauzimmer. „Ich bin sehr, sehr aufgeregt“, gesteht Pattberg mit einem Lächeln. Auch bei seiner künftigen Frau steigt die Nervosität. „Ich bin total gespannt“, sagt sie.

Dass ihre Hochzeit auf einen Freitag, den 13., fällt, stört die beiden nicht. Kwedi, die ursprünglich aus dem Kamerun kommt, kannte den Aberglauben aus ihrer Heimat nicht. Und für Pattberg ist die 13 eine echte Glückszahl. Jahrelang zierte sie das Trikot des Fußballspielers und Trainers beim Turn- und Fußball-Club Wuppertal. „Niemand sonst durfte die Nummer 13 haben“, sagt Pattberg und lächelt. Hinzu kommt, dass er an einem 13. geboren ist.

Seit dem Sommer 2010 sind Pattberg und Kwedi ein Paar. Kennengelernt haben sich die beiden in einem Krefelder Café. „Ich war mit meiner Cousine und ihrem Kind dort. Stefan saß am Nebentisch und dann sind wir ins Gespräch gekommen“, erzählt Kwedi. Es dauert nicht lange, bis sich die beiden ineinander verliebten. „Eine Woche nach unserem ersten Treffen waren wir ein Paar“, sagt Pattberg.

Getraut werden die beiden übrigens vom Oberbürgermeister. „Ich bin seit 40 Jahren beim SSV Germania und kannte schon Peter Jungs Vater, der dort für die Finanzen zuständig war“, erzählt der 55-Jährige.

Modisch hält es das Brautpaar klassisch. Kwedi trägt ein weißes Kleid, Pattberg tritt im dunkelblauen Anzug vor den Oberbürgermeister. „Mit Blume im Knopfloch“, fügt er hinzu. Das Kleid seiner Braut — so will es die Tradition — hat er noch nicht gesehen. Und auch die Nacht vor der Hochzeit werden die beiden getrennt verbringen. Auf ihren großen Tag freuen sie sich um so mehr: „Wir sind sehr, sehr glücklich“, sagen beide fast gleichzeitig. Der darauffolgende Kuss macht weitere Worte überflüssig.

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