Wuppertal Leser werfen der Post vor, Probleme aussitzen zu wollen

Wir haben viele Reaktionen auf unseren Artikel über die Probleme bei der Brief- und Paketzustellung bekommen: Die Post muss sich harte Kritik gefallen lassen.

Wuppertal: Leser werfen der Post vor, Probleme aussitzen zu wollen
Foto: dpa

Wuppertal. Der Ärger über die Post und deren Probleme bei der Brief- und Paketzustellung reißt nicht ab. Auf unseren Artikel haben sich zahlreiche Leser gemeldet. Auch auf der Facebook-Seite der WZ gab es viele Kommentare. Vor allem wurde deutlich, dass es Problemfälle und -bezirke offenbar über das ganze Stadtgebiet verteilt gibt. Die Kritik richtet sich aber weniger gegen die Zusteller als den Konzern an sich, der nicht für bessere Bedingungen sorge.

„Dem Artikel kann ich nur zustimmen“, schreibt Brigitte Vallbracht, die im Bereich Friedrichsberg wohnt. „Auch wir haben vom 7. bis 14. Dezember keine Post bzw. Tageszeitung erhalten.“ Die Anrufe beim Kundenservice hätten ebenso wenig gebracht wie E-Mails, die gar nicht beantwortet wurden. „So stelle ich mir in Deutschland einen Dienstleister vor“, bleibt Vallbracht sarkastisch.

Ein Leser ist sauer auf die Post

Bernd Leveringhaus kann über die „gleichmütige Resonanz der Post nur ohnmächtig den Kopf schütteln“. Seine Frau habe mehr als eine Woche auf ein dringend benötigtes Medikament gewartet, das gemäß Sendungsprotokoll eigentlich schon in Wuppertal eingetroffen war. Dass die Post den Zustellern zusätzlich auch die Pakete aufbürde, funktioniere einfach nicht. „Rationalisierung, koste es, was es wolle“, schreibt Leveringhaus. „Das ewige Weichspülen und Aussitzen der Post bei Problemen ohne Bemühen einer Verbesserung ist unerträglich.“

Seit Anfang Oktober komme die Post in der Lüntenbeck selten bis gar nicht, heißt es in einer E-Mail von Susanne Becker an die Redaktion. „Da ich eine tägliche Zeitung bekomme, fällt es auch immer gleich auf.“ Auf Beschwerden bei der Post habe keine Reaktion gegeben. „Einmal bekam ich sogar die Antwort, es lägen jetzt so viele Beschwerden vor, das würde erst mal reichen.“ Immerhin: Seitdem sie die Bundesnetzagentur bei jeder Beschwerde mit einbeziehe, „bekomme ich regelmäßig das gleiche Entschuldigungsschreiben der Konzernleitung auf teurem Papier mit ein paar Briefmarken als Entschuldigung. Ich bin sprachlos, dass das schon so lange so geht und es scheinbar keine Konsequenzen gibt.“

Dass es aber nicht nur Vohwinkel und die Lüntenbeck sind, wo es Probleme gibt, bestätigt Harald Garbe. „Auch in unserem Bereich Astern-, Fliederstraße und Dahlienweg ist diese Situation vergleichbar. Für den Tag von DHL angekündigte Pakete werden nicht ausgeliefert, Postsendungen erhalte ich nur noch einmal, maximal zweimal wöchentlich, nach Zufallsprinzip“, so Garbe. Meine drei Abos für Wochenzeitschriften habe ich bereits gekündigt, da sie seit Wochen zwei bis vier Tage später geliefert werden.“ Er betont aber: „Der sehr fleißigen Zustellerin, die teilweise bis nach 17 Uhr tätig ist, kann man keinerlei Vorwürfe machen. Sie arbeitet alles ab, was sie in ihrer Arbeitszeit erledigen kann.“ Garbe kritisiert die Post: „So kann es nicht weitergehen bei einem Großkonzern, der Millionen verdient.“

Ein Leser aus Ronsdorf hat sich ebenfalls an die Post gewandt. Probleme bei der Paketzustellung habe es immer wieder gegeben. „Was nun seit dem 5. Dezember mit DHL passiert - oder besser nicht passiert - lässt uns trotz ansonsten großer Gelassenheit die Zornesröte ins Gesicht schießen.“ Tagelang, hat er in der Mail aufgeführt, würden Pakete an ihn im Paketzentrum Hagen liegen — ohne das letzte Stück ihres Weges anzutreten. „Einziges Lebenszeichen von DHL ist seit einigen Tagen, dass die längst überholten Daten in der Rubrik geplanter Zustelltag inzwischen zeitnah ersatzlos gelöscht werden.“ Der Leser ist sauer: „Es tut sich einfach nichts und es gibt keinerlei Hinweis auf den Grund hierfür und wie es weitergeht.“ Er könne daher nur selbst die Vermutung anstellen, wie er auch DHL schreibt, „dass es an der hirnrissigen Zusammenlegung von Brief- und Paketzustellung ohne entsprechende Anpassung der Personal- und Transportkapazität liegt.“

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