Stadtteilprojekt Lernen und leben in ehemaliger Fabrik

Oberbarmen. · Der BOB-Campus beherbergt Räume für die Realschule, einen Kindergarten und Unternehmen.

 Felix Kircher (links) führt eine Klasse durch die unfertigen Räume des BOB-Campus.

Felix Kircher (links) führt eine Klasse durch die unfertigen Räume des BOB-Campus.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die ehemalige Büngerfabrik in Oberbarmen soll zu einem vielfältigen Jugend- und Kulturzentrum umgebaut werden. Der sogenannte BOB-Campus wird nicht nur für die „Leute im Quartier“ einen Platz bieten, auch die nahegelegene Max-Planck-Realschule wird vom Umbau der Fabrik profitieren. Die Schule hat ein Problem: Es gibt zu wenig Räume für zu viele Schüler. Nach einer Anfrage bei der Stadt kam die Lösung, mit dem BOB-Campus zusammenzuarbeiten.

„Das Projekt beinhaltet vor allem eine gemeinnützige Entwicklung“, so Ambrée Robert vom BOB Campus. „Das hier soll ein Gelände für Menschen im Quartier werden.“ So soll die Realschule Platz in den Räumlichkeiten bekommen und eine Kita soll in der ehemaligen Textilfabrik eröffnet werden. Außerdem soll es weitere Räume geben, die flexibel gestaltbar seien. „Das sind einfach Räume für das Gemeinwohl“, so Robert. Felix Kircher ist Schüler an der Max-Planck Realschule und hat sein hatte obligatorisches Betriebspraktikums beim BOB-Campus absolviert.

Felix Kircher hatte dabei verschiedene Aufgaben, die nicht nur mit dem Gebäude an sich zu tun hatten, sondern vor allem mit den Menschen im Stadtteil: „Ich habe ein Infoblatt erstellt und gemeinsam mit Anna, der studentischen Aushilfe, in der Stadt Flyer für den Restaurant-Day verteilt.“ Der Restaurant-Day ist ein Tag, an dem man Leute zu sich einladen und für sie kochen kann. Die Realschule nimmt dieses Jahr auch daran teil. „Was mir am meisten Spaß gemacht hat, war das Video“, erzählt er. Im Verlaufe des Praktikums hat Kircher mit Schülern seiner Stufe gesprochen und sie zu dem Stadtteil Oberbarmen befragt. Im Anschluss sollte er das Video noch schneiden. Wenn es fertig ist, soll es auf den Homepages von BOB Campus und der Schule veröffentlicht werden. Nach dem Ende des Praktikums zeigte Kircher am Mittwoch den Schülern, die er interviewt hat, das 5500 Quadratmeter große Gelände.

Kita und Schule erhalten
einen gemeinsamen Hof

In die ehemalige Textilfabrik sollen Fachräume der Schule gebaut werden. Also Kunst- und Technikräume und auch welche für Textiles Gestalten. Während einer Führung durch das Gebäude durften die Schüler auch den Ausblick über Wuppertal genießen und sich den Garten ansehen. In einem Raum soll die Decke abgerissen werden, so dass dort ein Hof entsteht, den Kita und Schule dann nutzen können.

Im Anschluss an den Rundgang ging es noch ins Projektbüro von BOB-Campus. Dort wurden Fragebögen ausgefüllt: „Dann können wir sehen, wer wie aufgepasst hat“, erzählte Ambrée Robert mit einem Schmunzeln. Neben Umbauten im Gebäude, soll es auch ein Weg über das Gelände errichtet werden, so dass die Schüler einen kürzeren Schulweg haben. Bisher müssen sie einen Bogen außen herumlaufen, dann könnten sie einen kürzeren Weg nehmen.

„Die Schule ist ein wichtiger Teil der weiteren Entwicklung und deshalb war es uns eine Freude, Felix als Praktikanten bei uns zu haben“, so Robert. „Ich könnte mir vorstellen, auch in den nächsten Jahren Praktikanten aufzunehmen.“

Neben der Schule und der Kindertagesstätte sollen auch Unternehmen und Gewerbetreibende die Möglichkeit bekommen, Räume anzumieten und es sollen auch Wohnungen im Krühbusch-Wohnhof geschaffen werden. Außerdem soll neben dem Fabrikgelände ein Nachbarschaftspark gebaut werden, der auch eine Anbindung an die Trasse haben soll. So sollen die Bildungschancen der Menschen im Quartier vergrößert werden.

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