Kunst Leipziger Galerie ASPN gibt Gastspiel in Wuppertal

Wuppertal · Galeristin Arne Linde präsentiert zeitgenössische Kunst im Raum2.

 Jochen Mühlenbeck, Carolin Nitsche, Matthias Reinmuth und Arne Linde (v.l.).

Jochen Mühlenbeck, Carolin Nitsche, Matthias Reinmuth und Arne Linde (v.l.).

Foto: Schwartz, Anna (as)

Eine Fensterscheibe in einem fahrenden Zug. Draußen verschwimmt die Landschaft zu wagen Linien. Auf dem beschlagenen Glas sind simple Zeichnungen zu sehen, wie mit dem Finger gezogen. Man möchte die Hand ausstrecken und selbst ein paar Linien hinzufügen und stellt dann fest, dass es sich bei der vermeintlichen Scheibe um ein Ölgemälde handelt. Mit solchen Illusionsspielereien verzaubert der Maler Jochen Mühlenbrink. Präsentiert werden seine Werke von der Leipziger Galerie ASPN, die vom 9. bis 16. November zu Gast im Tal bei Galerist Jürgen Grölle ist.

Eigentlich hatte Arne Linde geplant in den Journalismus zu gehen, als sie 1994 nach Leipzig ging, um Germanistik zu studieren. Doch irgendwie kam sie dort zur Kunst und seit 15 Jahren betreibt die gebürtige Wuppertalerin erfolgreich die Galerie ASPN, in der sie zeitgenössische Kunst präsentiert. Neben Messen in Rotterdam, Wien und New York, zeigt sie zum ersten Mal Werke in Wuppertal. „Ich habe in meiner Heimatstadt nie etwas mit Kunst gemacht“. Nun wurde es Zeit. In dieser Woche bespielt Arne Linde unter dem Motto „Short Term Stay“ den Projektraum Raum2, der sich neben Grölles Galerie befindet. Mitgebracht hat sie drei Künstler, neben Mühlenbrink den abstrakten Maler Matthias Reinmuth und den Künstler Harry Hachmeister.

Reinmuths großflächige Farbbilder, die eine eigene Lichtwirkung besitzen, vermitteln eine sphärische Leichtigkeit. Das Oben und Unten scheinen sich aufzulösen. Als Betrachter hat man das Gefühl, hineingesogen zu werden. Bei Hachmeister dreht sich alles um das Thema Selbstfindung. Seit zwei Jahren beschäftigt er sich mit Keramiken. Die maskulinen Objekte, Geräten eines Fitnessstudios nachempfunden, stehen im Kontrast zur pastelligen Farbigkeit. Die Keramik eines Babyvulkans verdeutlicht die explosive Spannung, die im Werk des Künstlers zu finden ist.

Arne Linde hat hier sehr unterschiedliche Werke zusammengestellt, die sich wunderschön ergänzen. Gefragt, was der Galeriename ASPN bedeutet, lacht sie: „Er bedeutet nichts.“ Kunst solle im besten Fall immer Fragen aufwerfen, genauso wie dieser Name.

Wer Lust bekommen hat, die kleine, aber spannende Ausstellung zu besuchen, ist diesen Dienstag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr, herzlich dazu eingeladen. Finissage ist am Samstag, den 16. November von 11 bis 21 Uhr. Grölle/Raum2, Friedrich-Ebertstraße 143e. Mehr Infos unter:

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