Karneval Laurentiusgemeinde feiert mit Börsenfeuerwerk

Elberfeld · Kirchenkarneval fand erstmals an der Wolkenburg statt. Viele Eigenproduktionen sorgten für Stimmung.

 Das Publikum ließ sich von der Stimmung auf der Bühne gern anstecken.

Das Publikum ließ sich von der Stimmung auf der Bühne gern anstecken.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. „St. Laurentius geht an die Börse“ hieß das diesjährige Motto des Gemeindekarnevals, der nach der Schließung des Breuer-Saales erstmals im Blauen Saal der „Börse“ an der Wolkenburg zelebriert wurde. Ein erfolgreicher Börsengang, bei dem dank eines zündenden Programms gleich ein wahres Kursfeuerwerk entfacht wurde und die Stimmungs-Aktien in die Höhe schossen.

Eher schmucklos wurde allerdings der erste Programmpunkt angekündigt: Die Tanzgarde aus Düsseldorf, die als Vorhut zwei Funkenmariechen mit dicken blonden Zöpfen und kurzen blauweißen Röckchen vorschickten. Doch die wurden trotz rasant in die Höhe geworfener Beine schnell als Herren im gesetzten Alter entlarvt: die Gebrüder Markus und Bernhard Eller. Zwei Gemeindemitglieder, die als Moderatoren immer wieder für Lachsalven sorgten und zu den Organisatoren des rund fünfstündigen Abends gehörten.

Sie kündigten dann tatsächlich das 41 Mädels starke Tanz-Ensemble der katholischen Jugend aus Düsseldorf an. Und die kamen zunächst mit weißen Masken, (getreu dem Börsengang) mit Business-Köfferchen und dunklen Blazern auf die Fläche, um kurz danach im prachtvoll bunten Glitzerlook mit Tempo, Charme und gewagten Hebefiguren den Saal zum Kochen zu bringen. Frenetischer Beifall, Konfettikanone und eine stürmisch geforderte Zugabe waren der verdiente Lohn für diese tänzerisch-artistische Gala.

Genau die richtige Einstimmung für den Besuch des Prinzenpaares Sabine I. und Stephan I. mit ihrem Hofstaat. Begeistert begrüßt von den 200 jecken Gemeindemitgliedern.

Obwohl sich die Session mit dreistelligen Auftritten ihrem Höhepunkt und dem Ende zuneigt, waren bei den Tollitäten keine Ermüdungserscheinungen auszumachen. Nach wie vor strahlten Prinzenpaar und Hofstaat mitreißende Laune aus und fühlten sich auch beim Gemeindekarneval sichtlich wohl.

„So tolle Anzüge habe ich selbst in 30 Jahren Florida-Urlaub nicht gesehen“, lobte Stephan die Dollar- und Spielkartenmuster an Bernhard und Markus Eller. Die geizten ihrerseits nicht mit den Schokoladen-Orden („Von Gepa“, verriet Bernhard) und sahen ihre eigenen Hemdenbrüste alsbald mit dem Prinzenorden geschmückt.

„Heute treten wir 14 mal auf“, verriet Stephan beim Einsteigen in die prinzliche Karosse. Und auf die Frage, ob er es langsam leid wäre, kam es kurz und trocken „Nee“.

Bemerkenswerte Beiträge
mit herzhaften Sentenzen

Zu den Besonderheiten des Karnevals von St. Laurentius gehören die Programmpausen, die bei schmissigen Klängen zum allgemeinen Tanz genutzt werden. Und davon machte auch Stadtdechant und Gemeindepfarrer Bruno Kurth mit kessem Hütchen und Clown-Outfit eifrig Gebrauch und er hatte auch beim Dank an die Mädels von der Düsseldorfer Tanzgarde keine Probleme damit, die Schokoladenorden mit herzlichen Bützchen zu garnieren.

Sein Amtsbruder, Pfarrer Bernhard Strunk, war es, der bei einem Eheberatungs-Sketch mit Pfarramtssekretärin Miriam Gasterstädt und Kantor Simon Schuttemeier als frustrierte Ehefrau glänzte. Wie überhaupt aus dem Kreis der katholischen Gemeinde bemerkenswerte karnevalistische Beiträge kamen. Und denen mangelte es nicht an herzhaft gewürzten Sequenzen.

So wie bei Claus Wallbaum aus St. Hubertus mit seiner „Börse nach 8.00“, wo deutlich wurde, dass die Schäfchen auf den Weiden der Gemeinden nicht mehr demütig alles hinnehmen, sondern auch energisch protestierend zu „blöken“ verstehen. Dass dabei Witz und Humor nicht zu kurz kamen, sprach für den Esprit, der alle Beiträge begleitete.

Besonders fröhlich waren die „Bigmamas“ und die „Hobbyhoppers“ des Wuppertaler Tanzkorps, die auf der Tanzfläche ausreichend Platz hatten und zur Freude des ausgelassen feiernden Publikums ihre Talente voll entfalten konnten. „Hier tanzen Eltern und Kinder zusammen“, verriet Markus Eller.

Schunkelpolonaise und eine ganze Fülle prächtiger karnevalistischer Nummern aus der Eigenproduktion zeigten, dass der Karneval von St. Laurentius auch nach dem Umzug aus dem Breuer-Saal in die Börse ein echter Höhepunkt im närrischen Wuppertaler Treiben geblieben ist.

„Ich bin in jedem Jahr gern dabei“, gab Pfarrer Bruno Kurth fröhlich lachend zu, und damit hatte er deutlich vernehmbar die allgemeine Meinung wiedergegeben.

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