Meinung Langsam reicht es

Der nächste Versuch, das Kind aus dem Brunnen zu holen. Die mindestens mit starken Einschränkungen im Fahrplan verbundenen Pläne, der Schwebebahn Räder zu verpassen, die erstens rollen und zweitens weder Wagen noch Gerüst beschädigen, sind bittere Medizin.

Aber vermutlich sind alle Wuppertaler bereit, sie zu schlucken, wenn die Wuppertaler Stadtwerke damit das letzte Kapitel einer in jeder Hinsicht unrühmlichen Geschichte schreiben können. Es dauert mittlerweile bereits 25 Jahre, die Schwebebahn fit für die Zukunft zu machen. In dieser Zeit sind so ziemlich alle Versprechen gebrochen worden, die mit dem größten Umbau in der Geschichte des weltberühmten Verkehrsmittels verbunden sind. Der Umbau ist deutlich teurer als geplant, jetzt schon, und es werden noch Rechnungen folgen. Die Wagen fahren nicht schneller, dafür seltener. Allein der Komfort in den Wagen selbst genügt den Ankündigungen, die von vielen WSW-Vorständen in der Vergangenheit gemacht worden sind. Dabei ist freilich das wichtigste, dass die Bahn überhaupt schwebt, planmäßig, zuverlässig. Das ist seit 1995 nicht mehr der Fall. Bis 1995 allerdings schon. Dennoch ist es richtig gewesen, die Bahn zu modernisieren. Und es ist richtig, jetzt noch einmal alle Kräfte zu bündeln, um diese Modernisierung endlich erfolgreich abzuschließen. Denn langsam reicht es. Wuppertal braucht eine funktionierende Schwebebahn und kein dahinsiechendes Wahrzeichen.

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