Langerfeld: Schöner Wohnen im Bunker

Ein Investor hat den Hochbunker an der Schwelmer Straße gekauft. Dort sollen bis Jahresende Seniorenwohnungen entstehen.

<strong>Wuppertal. Mehr als 25 Meter hoch erhebt sich der Stahlbeton-Klotz seit Weltkriegszeiten mitten in Langerfeld. Dort, im Hochbunker an der Schwelmer Straße suchten einst die Menschen Schutz vor Luftangriffen. Wenn es nach den Investoren der Treuhand Immobilien AG geht, sollen dort demnächst Senioren einziehen. Die in Norddeutschland ansässige Gesellschaft hat den Bunker im Dezember dem Bund abgekauft und will 14 barrierefreie Mietwohnungen errichten. Kosten des Projekts: gut 1,8 Millionen Euro.

"95 Prozent der Innenwände kommen raus, 60 Prozent der Fassade werden entfernt." Uwe Ley, Geschäftsführer der Treuhand Immobilien AG

Dass sich in dem massiven, fast fensterlosen Bauwerk mit seinen 1,10 Meter dicken Außenwänden und gut anderthalb Meter dicken Decken einmal Menschen wohlfühlen sollen, erscheint momentan kaum vorstellbar. Zwar ist die Bausubstanz fast unverwüstlich - doch laut Dirk Trundelberg, Katastrophenschützer der Feuerwehr und bis zum Verkauf Bunker-Nutzer, ist das Obergeschoss feucht und der Innenraum ziemlich marode. Die kleinen Schutzräume genügen zudem keinen modernen Ansprüchen. Laut Uwe Ley, Mit-Geschäftsführer der Treuhand Immobilien AG, wird sich das gründlich ändern. "95 Prozent der Innenwände kommen raus, 60 Prozent der Fassade werden entfernt" - für große Fenster und eine luftige Raumaufteilung. Geplant seien so bis zu 14 Wohnungen à 60 bis 70Quadratmeter auf vier Ebenen, dazu Sozialräume im Erdgeschoss, Dachterrasse, neue Treppenhäuser, Aufzug. "Auch die Anschlüsse für Gas, Wasser und Strom müssen komplett neu verlegt werden."

Der Bezirksbürgermeister befürwortet die Bunker-Pläne

Trotz des baulichen Aufwandes ist Ley überzeugt, dass das Projekt sich lohnt und die Wohnungen auch Mieter finden: "Die Lage ist hervorragend, die Infrastruktur ist vorhanden" - Nähe zum Langerfelder Markt, Busanbindung, Freizeitmöglichkeiten in der Nähe - "und das Objekt kennt jeder im Stadtteil". Für den Erwerb des Bunkers hätten außerdem die Bausubstanz und der günstige Kaufpreis gesprochen.

Zudem hofft der Investor auf großzügige Förderung aus öffentlichen Töpfen: Bis zu eine Millionen Euro, so Ley, könnte das Land aus seinen Programmen zur Wohnraumförderung beisteuern. Außerdem braucht Ley noch die Zustimmung der Stadt zur Bebauungsplanänderung, bevor er die Wohnungen errichten kann. Erste Gespräche dazu mit Stadt und Bezirksvertretung hätten positive Signale gebracht.

Wenn die Behörden aber hinsichtlich Baugenehmigung und Förderung mitspielen, könnte laut Investor Ley im März die Baugenehmigung vorliegen. Bei optimalem Bauverlauf wären dann die ersten Wohnungen Ende 2008 bezugsfähig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort