Wuppertal wird 90 Langer Tisch soll auch ohne Schwebebahn funktionieren

Wuppertal · Stadtmarketing-Chef Martin Bang ist zuversichtlich, dass Wuppertals 90. Geburtstagsfeier stattfinden wird.

Am 29. Juni 2019 will Wuppertal erneut die Sektkorken zum Stadtgeburtstag knallen lassen. Die Planungen für die dritte Ausgabe des Langen Tischs laufen bereits. Doch die Ausrichtung dieses Formats wirft nach dem Ausfall der Schwebebahn auf unbestimmte Zeit Fragen auf. In der Vergangenheit wurde die B7, Wuppertals Hauptverkehrsachse, für die Zeit der Feierlichkeiten gesperrt. 2014 war die Schwebebahn fester Bestandteil des Konzepts. So kündigte Wuppertal Marketing bei der Feier zum 85. Geburtstag an: „Als Transportmittel, das die Festbesucher auch über die lange Distanz hinweg befördert, ohne den Ablauf der Feier zu stören, dient Wuppertals einzigartige Schwebebahn.“

Dieses Mal ist der Einsatz der Schwebebahn zumindest fraglich. So hat WSW-Mobil-Chef Ulrich Jaeger im Gespräch der WZ verkündet, dass Wuppertals berühmtes Verkehrsmittel wohl mindestens bis zum Sommer ruhen wird. Müsste ein Fest auf der B7 ohne die Schwebebahn gar ausfallen? Stadtmarketing-Chef Martin Bang, der auch den dritten Langen Tisch organisiert, gibt sich in dieser Frage sicher: „Ach, Quatsch. Es finden sich sicher auch dafür gute Lösungen.“ Bang sei in Gesprächen mit den Stadtwerken über das Szenario Stadtfest ohne Schwebebahn: „Wir denken bereits darüber nach.“

Die Feier bringt ein
doppeltes Problem mit sich

Auf Bang kommt ein doppeltes Problem zu. Einerseits kappen die fröhlichen Feierlichkeiten, bei denen alle Wuppertaler dazu angehalten sind, mit Stühlen, Tischen und dem heimischen Sofa die B7 zum Wohnzimmer zu machen, an einem normalen Samstag die wichtigste Verkehrsverbindung im Tal. Und damit auch die schnellste Route für den Schwebebahnersatzverkehr. Zusätzlich wird für die Gäste von außerhalb der City ohne Schwebebahn die Anreise beschwerlicher.

Wie Wuppertal seinen 90. Geburtstag genau feiert, dazu sind bereits einige Details bekannt. Zunächst wird die Partymeile ein wenig kompakter und beschränkt sich auf den Abschnitt zwischen Kluse und Opernhaus. Dadurch sollen größere Lücken vermieden werden. Gleichzeitig wird es so leichter, ein Sicherheitskonzept aufzustellen.

Zusätzlich ist ein dezentrales Platzfest angedacht. Auf dem Lienhardplatz in Vohwinkel, dem Berliner Platz in Oberbarmen, dem Alten Markt, dem Johannes-Rau-Platz sowie vor der Sparkasse am Islandufer soll Stimmung aufkommen. Auf dem Berliner Platz gibt es ein buntes Stadtteilfest, während Alter Markt und Johannes-Rau-Platz ein Fest für Familien ausrichten. Der Lienhardplatz könnte sogar mit Fahrgeschäften gleich an zwei Tagen bespielt werden.

Inhaltlich wird das Fest von den Bürgern mit Ideen gefüllt. „Das wird so schön bunt und kreativ, wie Wuppertal ist. Das könnten wir alles gar nicht so organisieren“, sagt Bang. Fest steht bereits, dass auf dem Berliner Platz ein inklusives Sportfest stattfinden wird. Zudem sollen sich wieder alle möglichen Vereine mit Ständen und Aktionen präsentieren. In der Vergangenheit gab es auf offener Straße Bühnen, Mitmach-Aktionen, Ausstellungen und vieles mehr. 2014 beteiligten sich rund 450 verschiedene Gruppen - von Vereinen bis hin zu kreativen Nachbarn.

Die Bürgervereine sind bereits von Oberbürgermeister Andreas Mucke ausdrücklich zum Mitmachen aufgerufen worden. Wie Martin Bang verrät, war die Rückmeldungsmenge bislang allerdings noch übersichtlich. Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins, berichtet, dass die Bürgervereine bereits angedacht haben, gemeinsam auf dem Langen Tisch aufzutreten. Eine größere Aktion werden die Cronenberger jedoch nicht auf die Beine stellen, da bereits am folgenden Wochenende mit der Werkzeugkiste das eigene Stadtteilfest ansteht. Die Bürgervereine Unterbarmen und Elberfeld-Mitte teilten auf Anfrage der WZ mit, dass sie noch in der Abstimmung stecken.

Noch ist auch etwas Zeit: Die Anmeldungsphase soll im Februar starten, sagt Bang. Derzeit werde noch die Internetseite für die Registrierung auf den neuesten Stand gebracht. Die neue Datenschutz-Grundverordnung habe das Verfahren verkompliziert. Daneben ist das Stadtmarketing noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren. Bang sagt: „Wir werden alles dafür tun, dass dieses Fest stattfindet.“

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