Stadtentwicklung Land bietet Fläche an der Hardt wieder an

Die Stadt Wuppertal hat keine Kaufabsicht und hofft, dass sich ein privater Investor findet.

 Die Fläche in der Nähe des Sportplatzes Rudolfstraße (rechter Bildrand) soll für den Wohnungsbau erschlossen werden.

Die Fläche in der Nähe des Sportplatzes Rudolfstraße (rechter Bildrand) soll für den Wohnungsbau erschlossen werden.

Foto: Stadt Wuppertal/WZ Screenshot

Das 25.000 Quadratmeter große Grundstück am Fuß der Hardt steht erneut zum Verkauf. Zwar ist der Wohnungsmarkt in Wuppertal nicht so ausgereizt wie in anderen Großstädten, doch freie Flächen für Wohnen und Gewerbe sind allein schon wegen der hügeligen Topographie Mangelware. Auch deshalb hat der Rat 2017 die Verwaltung damit beauftragt, 110 Hektar für den Wohnungsbau ausfindig zu machen. Daher lässt aufhorchen, dass es für die 2,5 Hektar große Fläche am Dietrich-Bonhoeffer-Weg, die sich im Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) des Landes NRW befindet, bisher keine Interessenten gibt. Auf dieser Fläche am Fuße der Hardt standen einst Gebäude der früheren Landesjustizvollzugsschule. Mittlerweile ist sie bewaldet.

Nicole Zander, Sprecherin des BLB in Düsseldorf, erklärt den Stand des Verfahrens so: „Das Grundstück wird für eine Unterbringung einer Landesbehörde nicht mehr benötigt und wurde in 2018 bereits zum Verkauf angeboten. Der Höchstbietende des damaligen Verfahrens hat dann von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht. Das Grundstück soll erneut zum Verkauf angeboten werden.“

Eine Kaufabsicht der Stadt bestehe nicht, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig, der auf das Engagement privater Investoren setzt. Im Zusammenhang mit dem ersten ergebnislosen Bieterverfahren hatte die Stadt eine Zehn-Punkte-Liste beim BLB eingereicht. Darin werden Wünsche zur Geschosshöhe der Ein- und Mehrfamilienhäuser vorgetragen und der Bau einer Kindertagesstätte in privater Trägerschaft vorgeschlagen. Diese Kita auf Barmer Gebiet zielt vor allem auf die Nachfrage am Ostersbaum.

Die zum Verkauf stehenden 2,5 Hektar am Fuße der Hardt stehen in keinem direkten Zusammenhang zur städtischen Fläche, auf der gerade der Abriss der Justizvollzugsschule beziehungsweise der früheren Pädagogischen Hochschule begonnen hat. In der Ratssitzung am 3. November lehnte der Rat mit großer Mehrheit einen Antrag auf einen Baustopp ab.

Für die Grünen hatte der langjährige Stadtverordnete Marc Schulz in seiner letzten Rede vor den Stadtverordneten erklärt, dass es keine Wohnbebauung auf der Fläche direkt am Bismarckturm geben sollte. Schulz regte an, frühzeitig in die Planungen der Folgenutzung einzusteigen.

Nach dem Abriss der Gebäude, die die Stadt dem Land abgekauft hat, werden dort zunächst Container aufgebaut. In diese zieht zuerst das Ganztagsgymnasium Johannes Rau ein, später die Gesamtschule Else Lasker-Schüler. Beide Schulen werden in den kommenden Jahren saniert.

Die Stadtverordnete Karin van der Most (FDP) spricht sich ebenfalls für den zügigen Abriss der Gebäude auf der Hardt aus, warnt jedoch, sich zu früh auf eine spätere Nutzung der Fläche festzulegen. „Die Bauarbeiten an beiden Schulen könnten sich länger als bis 2026 hinziehen. Wie groß der Wohndruck in sechs oder noch mehr Jahren ist, kann niemand sagen. Es ist daher nicht sinnvoll, sich vorab festzulegen.“ ab

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