Laien-Sprachmittler ziehen positive Zwischenbilanz

Im Übersetzerpool des Kommunalen Integrationszentrums befinden sich 70 Freiwillige. Sie helfen, wenn etwa Behördengänge anstehen.

Laien-Sprachmittler ziehen positive Zwischenbilanz
Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

EN-Kreis. Mit dem Einsatz von Laien-Sprachmittlern soll den Migranten mit geringen Deutschkenntnissen im Ennepe-Ruhr-Kreis effektive und schnelle Hilfe gegeben werden. Die ehrenamtlich Tätigen übersetzen auf Anfrage von öffentlichen Behörden und Einrichtungen beispielsweise bei Beratungs- und Elterngesprächen und erleichtern so die Kommunikation zwischen Neuzugewanderten und Behörden.

Im vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) ins Leben gerufenen und koordinierten Pool finden sich inzwischen rund 70 Sprachmittler. Sie können in mehr als 20 Sprachen übersetzen. „Uns ist es weiter wichtig, den Pool Zug um Zug zu erweitern. Zuletzt ist es uns beispielsweise gelungen, Übersetzungen in das in Eritrea gesprochene Tigrinya anzubieten. Zudem konnten wir weitere persisch und rumänisch sprechende Ehrenamtliche gewinnen“, zeigt sich Pool-Koordinator Fabian Koch zufrieden.

Fabian Koch, Pool-Koordinator

Um die Ehrenamtlichen auf ihre Aufgabe vorzubereiten, steht zu Beginn eine Schulung auf dem Programm. Die bisher letzte, die fünfte, fand in Kooperation mit den Volkshochschulen Witten-Wetter-Herdecke und Ennepe-Ruhr-Süd statt. Thematisiert wurden unter anderem interkulturelle Kompetenz, Dolmetschtechniken und rechtliche Grenzen des Engagements im Sprachmittlerpool.

Seit dem Start Anfang 2017 konnte das KI mehr als 400 Einsätze vermitteln. Hauptsächlich wurden Übersetzungen in das Arabische angefordert, aber auch rumänisch, persisch und albanisch sprechende Menschen benötigten Unterstützung im Umgang mit deutschen Behörden und Institutionen.

„Seitdem wir die Aufwandsentschädigung für Einsätze in Schulen aus einem Budget des Landes bezahlen können, haben diese Anfragen deutlich zugenommen. Das Plus liegt auf der Hand: Die Laien-Sprachmittler helfen den Eltern, das deutsche Schulsystem zu verstehen oder sich bei den Elternsprechtagen mit den Lehrern auszutauschen“, berichtet Koch. Für 2018 hofft er auf mehr Anfragen aus Kindertageseinrichtungen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Auch hier sei es möglich, die Aufwandsentschädigung zu übernehmen.

Wer sich ehrenamtlich als Laien-Sprachmittler einbringen möchte, kann dies jederzeit machen. „Wir suchen weiterhin ehrenamtlich engagierte Menschen im Kreisgebiet, die bulgarisch-deutsch oder tigrinya-deutsch übersetzen möchten und würden uns sehr über eine Kontaktaufnahme freuen“, wirbt Koch. Red

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