Lärmaktionsplan Wuppertal Tempo 30? Neuer Impuls für die Heckinghauser Straße

Heckinghausen · Der vorgeschlagene Lärmaktionsplan könnte zur Verkehrsberuhigung auf der Heckinghauser Straße führen. Auch die Reduzierung der Fahrbahnbreite ist noch im Gespräch.

 Tempolimits, unter anderem auf der Heckinghauser Straße, könnten Straßenlärm verringern.  Archivfoto: Andreas Fischer

Tempolimits, unter anderem auf der Heckinghauser Straße, könnten Straßenlärm verringern. Archivfoto: Andreas Fischer

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

„Das Schöne ist: Man kommt von unterschiedlichen Seiten zu diesen Ergebnissen.“ Guido Mengelberg, Bezirksvertreter der Grünen und seit einiger Zeit Aktivist für eine „Neue Mitte Heckinghausen“ freut sich über einen unerwarteten Rückenwind für eine andere Sicht auf die Heckinghauser Straße: In einem Entwurf für den Lärmaktionsplan für die Stadt wird vorgeschlagen, durch Tempolimits Straßenlärm zu verringern, unter anderem auf der Heckinghauser Straße.

„Die Herleitung ist absolut nachvollziehbar. Der meiste Lärm kommt vom Abrollgeräusch“, sagt Guido Mengelberg. Seit Anfang des Jahres machen sich er und Manfred Meyers stark für eine Vision, in der das östlichste Stück der Heckinghauser Straße noch weiter verändert werden soll, indem sie für Autos gesperrt und als Fußgängerzone genutzt wird. Die Idee finde zumindest großes Interesse im Stadtteil, berichtet er. Bei einer Veranstaltung zur Vorstellung der Idee seien 130 Menschen gekommen, so Mengelberg. Viele fragten aber vor allem: „Wohin dann mit den Autos?“

Brüssermann erwartet
Gutachten im Frühjahr 2021

Dass an der Heckinghauser Straße etwas geändert, es mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer geben soll, darüber wird schon lange diskutiert. Heiko Meins, Fraktionschef der SPD in der Bezirksvertretung, sagt: „Für uns ist das ein altes Thema.“ Sie kritisierten schon seit Jahren, dass die Straße den Stadtteil zerschneide und wegen ihrer Breite zum Schnellfahren einlade. „Wir wussten auch, dass es laut ist“, sagt er. Dass das jetzt ein Argument für eine Geschwindigkeitsreduzierung sein könnte, sei überraschend.

Strittig war immer die Frage, ob die Fahrbahn auf eine Spur pro Richtung verringert werden kann oder ob das zu Stau und damit noch mehr Belastung im Stadtteil führt. Klären soll das ein Verkehrsgutachten, das nach einer Erweiterung des Auftrags jetzt auch die Situation in den Seitenstraßen mit einbeziehen soll.

Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) rechnet damit, dass das Gutachten nach vielen Verzögerungen jetzt nach dem Sommer in Auftrag gegeben wird, ein Ergebnis dann im ersten Quartal 2021 vorliegt. „Damit kommt es nicht in den Wahlkampf“, stellt er zufrieden fest. Das hatte er befürchtet, die Verzögerungen kritisiert und Wahlkampftaktik der SPD dahinter vermutet.

Offenbar werde es auch eine Lösung dafür geben, dass die nötigen Umbauten, wenn sie im Rahmen des Programms Soziale Stadt gefördert werden sollen, eigentlich bis Ende 2021 fertiggestellt sein müssen. Anfang des Jahres hatte es aus der Stadtverwaltung dazu geheißen: „Wir bemühen uns um eine zweite Förderphase.“ Die Auswirkungen von Tempo 30 auf der Straße könnten positiv und negativ sein, meint er. Da müssten auch noch weitere Messungen abgewartet werden.

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