Lärm und Verkehr bestimmen die Zuhör-Tour am Arrenberg

Anwohner stellten OB Andreas Mucke viele Fragen. Auch die jüngsten im Quartier wollten viel wissen.

Lärm und Verkehr bestimmen die Zuhör-Tour am Arrenberg
Foto: Stefan Fries

Arrenberg. „Mucke hört zu“ so stand es auf den Plakaten, die im Hintergrund ein Ohr zeigten. Es wies auf die Station seiner Zuhör-Tour im Kinder- und Jugendzentrum Arrenberg hin, wo sich Oberbürgermeister Andreas Mucke und die Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel — begrüßt vom Hausherrn Heribert Kunst — 90 Minuten den Fragen und Sorgen der zahlreichen Anwohner stellten. In der ersten Reihe saßen einige Kinder, die sich als „Eisbrecher“ betätigten. Sie stellten Fragen zu den Spielplätzen im Quartier und warum es da keinen Kiosk geben würde. Darüber hinaus erwiesen sich die Siebenjährigen als umweltbewusst, indem sie den Gebrauch von Plastiktüten und -flaschen bemängelten. Mucke riet dem hoffnungsvollen Nachwuchs, auf die Eltern einzuwirken. „Kinder erziehen ihre Eltern“, so sein Credo.

Nicht weniger ernst sei die Situation auf dem Bolzplatz Pestalozzistraße, der bei entsprechender Witterung bis Mitternacht genutzt und enormen Lärm verursachen würde. Da verwies der OB auf die Regelung in anderen Stadtteilen, wo es Vertrauenspersonen gibt, die den Platz um 20 Uhr abschließen würden. Auch die Gefahr, die von dem Spielplatz-alter entwachsenen, teilweise alkoholisierten Jugendlichen droht, wurde angesprochen. Mucke nannte die Durchwahl des Ordnungsamtes und riet zu wiederholten Anrufen dort und bei der Polizei, um auf den „Schwerpunkt“ aufmerksam zu machen. „Da vergeht den Störenfrieden die Lust.“

Bezüglich der Sauberkeit in den Intervallen zwischen den obligatorischen Reinigungsterminen regte Wuppertals erster Bürger „Spielplatz-Paten“ an.

Um die Jüngsten auf einem sicheren Weg zur Kita sorgte sich eine andere Anwohnerin und merkte an, dass die versprochenen erforderlichen Straßenmarkierungen noch nicht angebracht seien. Das sei von Witterung und Temperatur abhängig.

Ein Thema vieler Viertel ist die Vielzahl der Autos. „Die Autos sollten möglichst ganz aus dem Quartier heraus und einmal im Monat oder wenigstens im Quartal sollte es einen autofreien Sonntag geben“, war der Wunschtraum einer Arrenbergerin, die auch auf die Schadstoffbelastung durch die Benzin- und Dieselfresser aufmerksam machte. „Ein heißes Thema“, gab der Rathaus-Chef zu, bezweifelte aber, dass sich für eine derartige Maßnahme eine Mehrheit finden würde. „So etwas geht nur freiwillig, wobei man selbst mit gutem Beispiel vorangehen sollte.“

Einbahnstraßenregelungen könnten auch beim Durchgangsverkehr, der durch die Öffnung der B7 nicht geringer geworden sei, wenigstens etwas Abhilfe schaffen, war die Meinung vieler Zuhörer. Hier war auch Ingelore Ockel gefragt, die erklärte, dass Anfragen an die Stadt, beispielsweise wegen der Schaffung einer Spielstraße, abschlägig beschieden worden seien.

Die Rolle der Bezirksvertretungen generell war ein weiteres Thema. So wollte ein Zuhörer wissen, ob Anträge, Vorschläge und Anregungen der Bezirksvertreter seitens der Stadt überhaupt ernst genommen würden. Mucke verwies darauf, dass die Bezirkspolitiker von seinem Büro betreut würden. „Sie werden ernst genommen“, versicherte der Oberbürgermeister.

Ein schwierig zu lösendes Problem: die Restaurierung der Treppen und Brücken — Stichwort „Jakobstreppe“. Da kranke es auch an den fehlenden Bauingenieuren. „Das Land sollte mit der Förderung der Restaurierung auch gleich das passende Personal mitliefern“, merkte Mucke an.

Der Hinweis einer Zuhörerin: „Mein Vater ist pensionierter Bauingenieur und würde gern weiter arbeiten.“ Muckes Antwort: „Dem steht das Tarifrecht entgegen. Im öffentlichen Dienst gibt es Altersgruppen, die beachtet werden müssen.“

Allgemeine Freude gab es darüber, dass die Verlängerung der Sambatrasse auf der Agenda stehe und nach Fertigstellung der Schwarzbachtrasse in Zusammenarbeit mit der Wuppertalbewegung in Angriff genommen werden soll.

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