KZ Kemna: Erinnern, um an die Zukunft zu denken

Stadtjugendring lud zum 29. Mal ein.

Wuppertal. Wuppertal sei eine Stadt der unterschiedlichen Kulturen, und „wir müssen weiter dafür sorgen, dass rechtes Gedankengut bei uns keine Chance hat“, sagte Oberbürgermeisterin Ursula Schulz (SPD) am Samstag zum Schluss des Gedenkens an die Opfer des Konzentrationslagers Kemna. Zum 29. Mal wurde der Opfer am Mahnmal am Karl-Ibach-Weg begangen.

Zum Gedenktag hatte wieder der Stadtjugendring eingeladen, der die Begleitung der Veranstaltung in diesem Jahr der Alevitischen Jugend übergeben hatte.

In ihrer kurzen Ansprache warnte Schulz davor, sich vom jährlichen Gedenken darüber hinweg täuschen zu lassen, dass auch heute noch „in unserer Stadt neonazistische Parolen geschwungen werden“. Erinnerung habe damit zu tun, dass wir an die Zukunft denken müssten. Um de Rechtsextremismus zu wioederstehen, müsse das Gedenken auch im Alltag gegenwärtig sein.

Das Konzentrationslager an der Beyenburger Straße bestand von Juli 1933 bis Januar 1934. Ursprünglich für deutlich weniger Insassen gedacht, wurden hier 4500 vor allem politische Gefangene aus SPD, KPD und Gewerkschaften unter menschenverachtenden Bedingungen interniert.

„Der Mensch ist ein erstaunliches Wesen — er kann sich erinnern“, sagte auch Pfarrer Axel Neudorf — nicht nur an die eigenen Taten, sondern auch die der Großeltern. Und diese Historie sei „Teil der deutschen Identitätsgeschichte“, unser Erinnerungskultur im Ausland geschätzt.

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