Kultur Kunstpreis „CoroArt“: Platz eins für Emily Goedes „Kokon“

Coroplast hat zum fünften Mal seinen Kunstpreis „CoroArt“ verliehen.

Katja Pfeiffer von der Bergischen Universität, Siegerin Emely Goede, Constanze Krieger und Natalie Mekelburger von Coroplast sowie Gerhard Finckh, Direktor des Von der Heyd-Museums(v.l.).

Katja Pfeiffer von der Bergischen Universität, Siegerin Emely Goede, Constanze Krieger und Natalie Mekelburger von Coroplast sowie Gerhard Finckh, Direktor des Von der Heyd-Museums(v.l.).

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Einfallsreichtum und Geschick mit variablem Material prämierte jetzt ein Wettbewerb an der Uni - und das war sicher auch der Plan der Stifter. Denn hinter „Transformationen“ steckte die neue Ausschreibung der Firma Coroplast, mit der der Produzent von Bändern und Leitungen seinen Namen ebenso zu umwerben wusste wie sein Sortiment: Vieles klebt, alles ist vielfältig. Die Botschaft kam an - ansehnlich war sie auch. Was man alles machen kann aus Ladungen voller Werkstoffe, die das Unternehmen zu Beginn angeliefert hatte: Außer dem Titel gab es vorab nicht mehr Vorgaben.

Studierende des Fachbereichs Design und Kunst an der Fuhlrottstraße widmeten sich dem Wust, erprobten und demonstrierten, wie man sich dem Material stellen kann. Nun also die teils erstaunlichen Ergebnisse: Zu erleben waren zur Preisverleihung Werke an der Wand, in Bewegung oder zum Hineinklettern.

Letzteres galt für den Siegerbeitrag: Emily Goede hatte unter dem Titel „Kokon“ eine veritable Höhle konstruiert, überzogen von schwarzen Klebestreifen. Mit dieser ganz freien Nutzung verließ ihre Interpretation übliche Pfade - und das konnte auch der Betrachter tun: Wer die Schuhe auszog, durfte ins Objekt hinein und kauernd die heimeligen Seiten von Kunststoff erkunden. Dann der Weg „von der Kleinstadt zur Megacity“: Mit diesem Ansatz überzeugte „Echo“ von Marc Kox die Juroren, zweiter Sieger und heute zum wiederholten Mal unter den Preisträgern. Verstand sich das geforderte „Transformieren“ bei ihm wohl im eher übertragenen Sinn, so war das „Wandeln“ zuweilen ganz praktisches Mittel: Lina Weichold, eine der beiden Drittplatzierten, hatte bei ihrem Beitrag in vier Schichten die vier Elemente gestaltet - und dabei auch aufs Eigenleben der Physik gesetzt. Brennen, Trocknen, Oxidieren: „Mein Eingriff war die Entscheidung, wann ich den Prozess anhielt.“

Josef Kirschner, wie sie mit 400 Euro bedacht, verfolgte die Transformation doppelt: Sein drehender Baum warf Schatten mit wechselnder Schärfe - die primäre Verwandlung war freilich unmittelbar: Aus einer Stromleitung waren die Metalldrähte filigran zu Baumzweigen gezwirbelt.

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