Kunst soll Menschen zusammenführen

Uwe Huxholl plant in seinem Atelier „Rubenswerkstatt“ in diesem Jahr viele Ausstellungen und Projekte.

Kunst soll Menschen zusammenführen
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Er möchte den kreativen Austausch im Stadtteil fördern. Künstler Uwe Huxholl plant in seinem Atelier „Rubenswerkstatt“ und in der evangelischen Kirche Gräfrather Straße verschiedene Ausstellungen und Aktionen. Bereits im vergangenen Jahr war er mit seinem Konzept erfolgreich. Auch die kommenden Veranstaltungen sollen an Kunst und Kultur interessierte Menschen in Vohwinkel zusammenbringen. Eine lebhafte Diskussion ist ausdrücklich erwünscht. Den Anfang macht am kommenden Sonntag die Ausstellung „Halt dich warm“ in der „Rubenswerkstatt“ (siehe Infokasten) — mit Fotos, Objekten und Installationen von Sylvie Hauptvogel.

„Diese Räume sind bewusst zum Experimentieren gedacht und die Künstler sollen hier ihre Projekte entwickeln können“, erläutert Uwe Huxholl sein Konzept. Vor knapp vier Jahren wurde das Atelier in der Rubensstraße von ihm und seiner Frau Petra eröffnet. Der Maler und Zeichner hatte die Werkstatt zunächst für die eigenen Arbeiten genutzt. Nach und nach kamen dann einzelne Veranstaltungen hinzu. Mittlerweile finden dort regelmäßig Ausstellungen statt. „Uns freut besonders, dass die ‚Rubenswerkstatt‘ auch bei Besuchern weit über Vohwinkel hinaus immer bekannter wird“, erklärt Uwe Huxholl. Für die Wuppertaler Künstlerin Sylvie Hauptvogel ist der Ausstellungsort ein Glücksfall. „Diese Räume haben einen ganz eigenen Charakter und für mich ist es großartig, dass ich mich hier frei verwirklichen kann“, erzählt sie. Besonders die Entwicklung der Installationen sei spannend gewesen. Sylvie Hauptvogel hat für ihre aktuellen Werke hauptsächlich alte Unterwäsche verwendet. Damit hat sie in satirischer Weise den menschlichen Alltag verarbeitet. „Kunst soll eben auch Spaß machen“, lautet ihre Einschätzung. „Es wird sicher eine spannende aber auch eine amüsante Ausstellung“, ergänzt Uwe Huxholl.

Einen anderen Ansatz verfolgt er mit der am 5. März geplanten Soiree in der Kirche Gräfrather Straße. „Mit einem Sakralraum müssen wir natürlich anders umgehen und hier sollen angemessene Positionen vertreten werden“, findet der Künstler. Gleichwohl ist die Soiree mit zeitgenössischer Kunst der Düsseldorfer Bildhauerin Hede Bühl durchaus ein Experiment. Die Schülerin von Joseph Beuys hat etwa mit ihren Kopf-Skulpturen einen hohen Bekanntheitsgrad. „Moderne Kunst ist nicht jedermanns Sache, aber durch unterschiedliche Reaktionen entsteht eben auch ein lebendiger Dialog“, sagt Pfarrerin und Mitorganisatorin Sylvia Wiederspahn. Eine ähnliche Herangehensweise verfolgen die Veranstalter bei der Lesung des Autors Stefan Weidner. Er hat arabische Liebesgedichte des 12. Jahrhunderts übersetzt. „Die Toleranz und Weltoffenheit in diesen Texten entspricht überhaupt nicht den Klischeevorstellungen vom Islam“, sagt Uwe Huxholl. Für ihn ist das Konzept der Veranstaltung auch die richtige Antwort auf die extremen politischen Positionen der heutigen Zeit. Mit seinen Aktivitäten möchte Uwe Huxholl Kunst im Stadtteil noch stärker verankern. „Das war mir von Anfang an ein wichtiges Anliegen“, berichtet er. Eine Konkurrenz zu den Veranstaltungen der Kunststation am Bahnhof und der dortigen Skulpturen von Eckehard Lowisch sieht er nicht. „Das ergänzt sich ganz im Gegenteil ganz hervorragend“, findet Uwe Huxholl, der viele weitere Ideen hat.

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