Jüdische Gemeinde Kultusgemeinde erinnert an Synagogenschändung

Gedenken auf dem jüdischen Friedhof. Begegnungsstätte stellt fünftes Modell aus.

Seit 2011 ist in der 1994 eröffneten Begegnungsstätte Alte Synagoge eine Dauerausstellung zur Geschichte der Juden im Wuppertal und im Bergischen Land zu sehen. Eine besondere Attraktion sind dabei die Modelle der Bergischen Synagogen. Das sind bisher die Gotteshäuser von Schwelm (1819), Elberfeld (1865), Solingen (1872) und Barmen (1897). Die Modelle, alle im Maßstab 1:50, sind nicht nur schön und kunsthandwerklich beeindruckend, sondern ermöglichen, anhand der Architektur und der Einrichtung, eine anschauliche Vorstellung von der Dynamik und Vielfalt der jüdischen Gemeinden in Deutschland im 19. Jahrhundert.

Künftig wird ein fünftes Modell zu sehen sein: Die älteste Synagoge wurde schon 1803 in Langenberg (heute ein Stadtteil von Velbert) aus dem Umbau eines Wohnhauses errichtet (in Remscheid gab es keine Synagoge, sondern lediglich Betsäle in Wohnhäusern). Dank der großzügigen Förderung der Johannes-Rau-Stiftung kann das neue Modell nun in die Ausstellung integriert und der Öffentlichkeit zum ersten Mal feierlich präsentiert werden.

Die Eröffnung findet am Sonntag, 10. November, ab 16 Uhr statt. Adresse ist die Genügsamkeitstraße.

Am selben Tag begeht die Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal unter Beteiligung der Stadt Wuppertal am Sonntag, 10. November, ab 11 Uhr eine Gedenkfeier auf dem Jüdischen Friedhof am Weinberg, um an den 81. Jahrestag des Novemberpogroms zu erinnern.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 hatten Nationalsozialisten und ihre Helfer die beiden Wuppertaler Synagogen in Brand gesetzt, die jüdischen Friedhöfe geschändet sowie jüdische Geschäfte demoliert. Circa 100 jüdische Männer wurden im Rahmen dieser „Aktion“ von der Wuppertaler Gestapo verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt.

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