Zwischen Oper und Alpen-Pop: Warum Annika Boos die Polka singt
Warum die Wuppertaler Opern-Sopranistin Anna Boos gern mit der Polka-Band auf der Bühne steht.
Wuppertal. Seit 2012 gehört die Sopranistin Annika Boos zum Wuppertaler Opernensemble. Neben der Arbeit auf der großen Opernbühne hat sich die Künstlerin mit Kollegen zur Band Almrausch zusammengetan. Dort wird moderne Popmusik mit Polka im Stil der Oberkrainer fusioniert.
Frau Boos, wie ist die Idee zu Almrausch entstanden?
Annika Boos: Die Idee ist an der Kölner Musikhochschule entstanden, an der wir alle studiert haben. Wir wollten Musik im Stil der österreichischen Band Global Kryner machen, und dafür fand sich schnell die passende Formation. Die meisten haben in der Band haben eine Beziehung zum Alpenraum, wo die Oberkrainer Musik entstanden ist. Ich bin beispielsweise, seit dem ich zwei bin, jedes Jahr mit der Familie in Südtirol zum Urlaub gewesen.
Wie entstehen die Stücke?
Boos: Wir suchen uns Lieder, die wir gerne mögen und die sich in die Oberkrainer-Sprache übertragen lassen. Bei mir war das beispielsweise „Pokerface“ von Lady Gaga, was sich allerdings nicht ganz einfach in eine Polka übertragen ließ.
Wie reagieren die Opernfans auf so ein Projekt?
Boos: Die erste Reaktion ist häufig Verwunderung, aber dann ist sie meist positiv. Die eigene Vielseitigkeit wird anerkannt. Außerdem habe ich festgestellt, dass beide Musikgenres meist sogar ein ähnliches Publikum haben. Bei beiden Bereichen geht es um handgemachte und qualitativ hochwertige Musik.
Welche Reaktionen gab es bei den Wuppertaler Kollegen?
Boos: Ebenfalls nur sehr positive. Bei unserer CD-Release-Party in Köln waren unser Geschäftsführer (Enno Schaarwächter, Anm. d. Red.) und viele Kollegen vor Ort. Und die sehe ich auch häufiger auf unseren Konzerten.