Nachruf : Zum Tod von Hartmut Klug: Ein Künstler durch und durch
Der gebürtige Dresdener war Komponist, Dirigent, Pianist und Professor. In Wuppertal leitete er viele Jahre die Musikhochschule und mehrere Orchester.
Er war ein Wunderkind und ein überaus vielseitig begabter Künstler, der seine Spuren in der Wuppertaler Kulturwelt hinterließ. Auch nach dem Eintritt ins Rentenalter nicht ruhte. Hartmut Klug, Komponist, Dirigent, Pianist und Professor mit großem Interesse auch an Kunst und Tanz ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
Geboren wurde Hartmut Klug am 9. September 1928 in Dresden. Sein Vater war der Arzt und Violoncellist Dr. Otto Klug, seine Mutter Hildegard Geigerin bei den Dresdener Philharmonikern. Er wuchs mit sechs Geschwistern auf, erhielt früh Klavierunterricht. Mit neun Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung zur „Akademie für Musik, Theater und Tanz Dresden“. Machte an der renommierten Einrichtung von sich reden, indem er mit seiner Mutter im Orchester des Dresdener Mozart-Vereins spielte, dieses mit zwölf Jahren auch einmal öffentlich dirigieren durfte.
Der Weltkrieg unterbrach den direkten wie zielstrebigen Weg in die Kunst, Hartmut wurde mit 14 Jahren zur Fliegerabwehr eingezogen, kehrte aber gerade rechtzeitig vor dem Einmarsch der russischen Streitkräfte zur Familie zurück. Das verheerende Bombardement der Stadt im Februar 1945 überstand die Familie unbeschadet. Hartmut Klug zählte zu den ersten, die sich 1946 bei der gerade erst wieder eröffneten Akademie anmeldeten, studierte nun Klavier, Komposition, Orchester- und Chordirektion. Damals lernte er die Ausdruckstänzerin Gret Palucca kennen, begleitete sie auf ihren Tourneen durch die vier Besatzungszonen am Klavier. Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit dem Tanz, die sein Studium aber nicht gefährdete.