Zauberhafte Zeiten im Leo-Theater
In einer spritzigen Komödie spielt Jan Schulte einen Magier.
Wuppertal. Die Finanzkrise ist auch ins Leo-Theater eingezogen. Glücklicherweise nicht ins Theater an sich, sondern sie existiert in der neuen Komödie von Kerry Renard.
Die „Zauberhaften Zeiten“ beginnen sehr wenig zauberhaft mit einem ausgefallenen Aufzug und einer aus ihrem Haus geworfenen Wohnungserbin. Kurzerhand quartiert sich Debbie in der Wohnung von Chris ein, die sie geerbt hat. Er jedoch weiß nichts davon, weil er für zwei Wochen im Funkloch urlaubte. Diese Situation klingt platt, doch Kerry Renard hat witzige Dialoge geschrieben und Regisseur Stephan Bleck — der auch Thorsten Hamers Soloauftritte inszenierte — schafft eine flotte, spritzige Inszenierung.
Amüsant ist der verblüffte Gesichtsausdruck von Jan Schulte, den dieser bei vielen Gelegenheiten anbringen kann: wenn Chris auf seine neue Wohnungsgenossin trifft, wenn er von ihren Ideen überfordert ist und wenn er die unerwartete Lebensbeichte seiner Mutter hört.
Schön bringt er auch die Angeberei des gut verdienenden Börsenmaklers in Kontrast zu seiner Unfähigkeit in Alltagsdingen: „Was Du da machst, ist doch kein Bügeln, sondern Origami“, bringt es Debbie auf den Punkt.
Julia Streich spielt die Wohnungseigentümerin und Krankenschwester manchmal etwas zu charmant, überzeugt aber in ihrem Hin- und Hergerissensein zwischen dem Wunsch, die Wohnung für sich alleine zu haben, und Verständnis oder sogar Mitgefühlt mit Chris, nachdem dieser seinen Job verloren hat.