WZ TV: Woga - Zoologische Skulptur trifft auf Graffiti-Schweinchen

Diesmal zeigten die Ateliers im Wuppertaler Westen die große Bandbreite ihrer Werke.

Wuppertal. 123 Künstler und Galerien der freien Szene nutzen zwei Wochenenden, um sich im lockeren Verbund namens WOGA zu präsentieren.

Die Ostzone stellte sich bereits am vergangenen Wochenende vor, jetzt kamen die Kollegen aus dem Westen an die Reihe. Viele Besucher hatten sich eigene Guck-Routen durch bekannte Ateliers und bislang unbekannte Kunststätten erstellt. Oder sie waren wie Isa und Paul Dohmke "ganz spontan losgelaufen", um "zu gucken, was man denn so angucken kann".

An verschiedenen Ankerpunkten nahm das Netzwerk Clownfisch mit "Utopia" an der Aktion teil. Wie bei ihren Vorgängerprojekten waren auch diesmal im Kollektiv bildende Künstler, Schriftsteller, DJs, Designer und Handwerker beteiligt.

"Utopia ist ein Ort, der gut, schön und perfekt, vor allem aber unerreichbar ist", formulierte es Christian Hamper, zusammen mit Beate Barbara Blaschzok Organisator der Kampagne. In Thilo Küppers Elba-Fabrik forderten sie dazu auf, "sich zu Utopia zu äußern". Ergebnisse waren als bunte Kreidemalereien zu sehen.

Wer dazu zu ideenlos war, konnte an der Friedrich-Ebert-Straße ebenso gut Kunst gucken. Schon der Eingangsbereich wurde von Megx in bester Graffiti-Manier mit quietschrosa Schweinen, einem grünen Raucher und glücklich blickendem Zitronenfisch gestaltet. Hinter dem Graffiti-Pseudonym verbirgt sich der Wuppertaler Martin Heuwold, manchem als Gestalter des Containers vom Wuppertaler Schauspielhaus oder der Trafo-Station am Schusterplatz bekannt.

Eine Expedition ins Tierreich gestaltete die in Halver lebende Petra Pfaff. Geschätzte 150 Krabbelkäfer der Marke Coleoplerum Artis hatte sie zu einer in Reih und Glied stehenden Formation aufgereiht und nebenbei zoologische Fakten erläutert.

Aber nicht nur die von Christoph Maria Herbst beschirmherrte Aktion einer Wirbel-Patenschaft (um der Wuppertaler Jugend den Rücken zu stärken), Fotos von Olaf Faustmann oder Till Brühne und Kunstfluss galt es, beim WOGA-Gang zu erkunden. Am Ölberg zeigten die gelernte Grafikerin Martina Hau ihre malerischen Ideen, stellte Olaf Engel aus und öffnete sich auch die Backstubengalerie für Interessierte.

Martin Smida, einer der Teilnehmer der ersten WOGA-Stunde und als Absolvent der renommierten Kunstakademie Düsseldorf eines der Aushängeschilder der Wuppertaler Kunstszene, nahm im westlichsten Zipfel Vohwinkel ebenso teil. "Ich mache keine Ausstellung, sondern zeige, wie Dinge entstehen und wie es in meinem Atelier zugeht", erklärte der gebürtige Tscheche. "Das ist mühsame Arbeit und im Winter sehr kalt."

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