Ausstellung Wuppertaler bei der Großen Kunstausstellung

Wuppertal · Fünf Künstlerinnen und ein Künstler wurden ausgewählt, um ihre Werke bei der beliebten Verkaufsschau im Kunstpalast NRW zu präsentieren.

 Blick in die Ausstellungsräume im Kunstpalast zur Eröffnung der Großen Kunstausstellung NRW.

Blick in die Ausstellungsräume im Kunstpalast zur Eröffnung der Großen Kunstausstellung NRW.

Foto: Große Kunstausstellung Düsseldorf

Sie wird nur „die Große“ genannt, wegen der stattlichen Zahl von 121 Künstlern, die sie präsentiert. Wegen ihrer Beliebtheit und sicherlich wegen ihrer Qualität, die eine Jury gewährleistet, die entscheidet, wer bei der „Großen Kunstausstellung NRW“ dabei sein darf. Seit Anfang Juli zeigen die Auserwählten ihre Arbeiten im Kunstpalast im Ehrenhof. Darunter sechs Wuppertaler, fünf Frauen und ein Mann, mit ihren Werken.

Noch im letzten Monat stellte Jaana Caspary vier skulpturale weiße Arbeiten in der Kunsthalle Barmen aus, die sie aus Backformen geschaffen hatte. In Düsseldorf zeigt die 31-Jährige, die an der Kunstakademie Düsseldorf Meisterschülerin bei Professor Didier Vermeiren war, zwei Werke, die sie aus Polyurethan und Füllspachtel gefertigt hat. Eine erinnert an eine 139 Zentimeter lange, strahlend hellblaue Luftmatratze. Einladung zum gedanklichen Sprung in den Swimming-Pool.

Corinna Gertz lernte an der Modeschule in Düsseldorf und am Croydon College in London. Sie ist mit drei, im Pigmentdruckverfahren erstellten Porträts vertreten. Sie alle tragen den Titel „Das abgewandte Porträt“, was durchaus wörtlich zu verstehen ist. Etwa die 88 Zentimeter hohe Aufnahme einer Japanerin im Kimono, die von hinten zu sehen ist. Eine fein säuberliche wie strenge Bildkomposition, die den Charakter von Person und Kultur bildlich umsetzt.

Das erste Mal dabei ist der Bildhauer Eckehard Lowisch. Der 53-jährige Betreiber der Kunststation im Bürgerbahnhof Vohwinkel lernte in Wuppertal bei Prof. Eugen Busmann und Prof. Norbert Thomas. Er zeigt seine zweiteilige Installation „Prominente Fans“ aus Kalkstein und Gummi: Ein grauer Schwimmring liegt auf dem Boden, an der Wand dahinter hängt oberhalb ein Kameraauge. Außerdem hat er seine Installation „Alle für einen, unlimited“ mitgebracht, die aus 750 Marmorkippen besteht. Lowischs Arbeiten sind genau durchdacht und durchaus ironisch gemeint. Sie bestehen (fast) immer aus seinem Lieblingsmaterial Marmor.

„En Face“ heißt die zweiteilige Arbeit aus Faserbeton, den die 37-jährige Claudia Mann mit Blutsteinpigment eingefärbt und so verfremdet hat. Die gebürtige Wuppertalerin war Meisterschülerin von Vermeiren, lebt und arbeitet heute in Düsseldorf und Korschenbroich. Die rötliche, rechteckige Skulptur besteht aus zwei jeweils 210 x 135 x 39 Zentimeter großen, wuchtigen Platten. Der Betrachter ist aufgefordert, sich mit dem Material und seiner unruhigen Oberfläche auseinanderzusetzen.

799 Bewerber hat es
für die „Große“ gegeben

Auch Charlotte Perrin war zuletzt in der Kunsthalle in Barmen zu sehen, wo sie an Schnittmuster erinnernde Aluminiumformen an die Wand gelehnt oder gehängt hatte – Erinnerungen an Werkzeuge, die ihr bei einer Fahrt mit der Fähre aufgefallen waren und die sie nun auch in Düsseldorf zeigt. Hinzu kommt die neunteilige Installation „Übergänge“, die aus MdF-Platten, pigmentierter Leimfarbe und Laminatplatten besteht. Die 33-jährige Französin Perrin war Meisterschülerin bei Prof. Monika Brandmeier in Dresden, besuchte die École nationale supérieure des arts Paris-Cergy.

Zwei Arbeiten zeigt auch die letzte Wuppertalerin, die gebürtige Polin Anna Tatarczyk. Die 46-Jährige lernte bei Prof. Siegfried Anzinger in Düsseldorf. Ihre großformatien Bilder „Der Prinz“ und „Die befleckte Braut“ hat sie mit Acrylfabre auf Leinwand gemalt. Beispiele einer Serie mit räumlich wirkenden, geometrischen bunten Formen, die die vielseitige Malerin gefertigt hat. Über ihre Arbeit sagt sie, dass sie einen Blickwinkel auf die Realität visualisiere. Die subjektive Wahrnehmung des Betrachters trägt das ihre dazu bei.

799 Bewerber hatten sich für die „Große“ dieses Mal vorgestellt. Viel Arbeit und eine große Herausforderung für die Jury, die sich jedes Jahr neu zusammensetzt. Heuer bestand sie aus drei Künstlern, die über ein Online-Voting von Künstlern gewählt worden waren. Hinzu kamen zwei Kuratoren und zwei Vorstandsmitglieder des Vereins zur Veranstaltung von Kunstausstellungen. Die Ausstellung ist eine einzigartige Plattform für den Austausch von Künstlern, Kunstinteressierten und Käufern. Die Werke können ohne Beteiligung einer Galerie direkt erworben werden.

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