Kultur Neolith: Wo sind die Hefte hin?

Die fünfte Ausgabe wurde ausgeliefert – ein Teil der Auflage ist aus dem Treppenhaus verschwunden.

 Matthias Rürup wurden sechs Pakete des Magazins „Neolith“ geliefert – nur die Hälfte schaffte es (bisher) über seine Türschwelle.

Matthias Rürup wurden sechs Pakete des Magazins „Neolith“ geliefert – nur die Hälfte schaffte es (bisher) über seine Türschwelle.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Einmal jährlich erscheint das Magazin „Neolith“. Jetzt ist die fünfte Ausgabe des Magazins für neue Literatur der Bergischen Universität frisch aus dem Druck gekommen. In den Lesegenuss werden vermutlich trotzdem erst einmal nur wenige kommen. Denn ein Großteil der Auflage ist verschwunden, wie Matthias Rürup, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Bildungsforschung in der School of Education und Initiator der ehrenamtlichen Redaktion aus Studierenden und Dozenten, berichtet.

„Eine Nachbarin hat die insgesamt sechs Pakete am 1. Dezember angenommen und sie in den Hausflur gestellt. Als ich sie am Abend in meine Wohnung holen wollte, waren fünf der Pakete verschwunden.“ Der Bote muss beobachtet worden sein, vermutet er und hat sich mit seinem Sohn auf die Suche gemacht. Zunächst vergeblich, doch ein Paket stand kurze Zeit später unversehrt im Hausflur. „Am nächsten Morgen brachte ein Bewohner aus einem Nebenhaus ein weiteres, das er in seinem Hausflur gefunden hatte.“ Jetzt fehlen noch drei Pakete.

Die Auflage wurde auf
200 Exemplare reduziert

Umso ärgerlicher ist der Vorfall, da in diesem Jahr die Erstellung wegen der Corona-Pandemie ohnehin schwieriger war als üblich. Auch wurde die Auflage auf 200 Exemplare reduziert, da Verkaufsstellen und Lesungen entfallen. Umso schwerer wiegt der Verlust.

„Der diesjährige Arbeitstitel ‚Fortschritt’ ist dem Engelsjahr geschuldet“, erzählt Rürup. Das Literaturmagazin lädt Uni-Angehörige und auch andere Teilnehmer mit Affinität zur Literatur ein, Texte zu verfassen. Nach ihrer ersten Ausgabe im Wintersemester 2016/17 hat die Jahresschrift sich einen Namen gemacht. Nicht nur in der neusten Ausgabe sind Gastbeiträge von Autoren aus der Schweiz, Österreich und ganz Deutschland vertreten. Gemeinsam wird in der Redaktion entschieden und diskutiert, welche Texte ausgewählt und dramaturgisch arrangiert werden.

Als „Lernfeld der Textentstehung“ bezeichnet Rürup die Arbeit an „Neolith“, so könnten die Studierenden Kontakt zu bekannten Autoren erlangen. „Die Sitzungen dauern oft mehrere Stunden“, so Rürup. Umso größer ist jedes Mal die Freude, wenn die Hefte druckfrisch geliefert werden. Im aktuellen Heft wird das Thema „Fortschritt“ ambivalent betrachtet: Engels Bemühen um eine bessere Welt und gleichzeitig Zweifel und Vorsicht. Es finden sich mehr als 30 Beiträge: Lyrik, Erzählungen, Essays, Zukunftsvisionen mit unterschiedlichen Denkansätzen und Assoziationen. Über Konzept, Auswahl, Lektorat der Texte bis zum Druck verantwortet das Redaktionsteam alles selbst. Ab Mitte Dezember ist Neolith bei der Buchhandlung von Mackensen und im Glücksbuchladen für drei Euro zu erwerben.

Das Thema der nächsten Ausgabe lautet „Zuflucht“. Textbeiträge können bis zum 31. Juli 2021 eingereicht werden.

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