Wuppertaler Künstlerpaare (1): Happy End auf privater Bühne
Eine romantische Komödie brachte sie zusammen: Racine Tewes und Thorsten Hamer wollen heiraten.
Langerfeld. Wenn ein Stück „Die besten Tage meines Lebens“ verspricht, kann eigentlich nichts schiefgehen. Racine Tewes (24) und Thorsten Hamer (29) nahmen den Titel des Theaterstücks jedenfalls äußerst wörtlich: Die erste Komödie schien die beste Basis für gemeinsame (Probe-)Wochen zu sein.
Ein Theaterautor hätte es sich nicht besser ausmalen können: Zwei Schauspieler agieren in einem romantischen Zwei-Personen-Stück, erleben — textgemäß — eine Slapstick-Szene nach der anderen, durchleiden alle Höhen und Tiefen menschlicher Nähe. Was ist da noch Freundschaft, wo beginnt schon die Liebe?
Was am Ende tatsächlich gespielt und was real empfunden wurde, werden die Zuschauer von damals wohl nie erfahren. Vermuten können sie heute jedoch dies: Die Hormone kamen nicht nur bei den Proben in Wallung und die Hauptdarsteller waren bald nicht nur auf der Bühne ein Paar — ein Happy End in doppelter Hinsicht.
Wer den ersten Schritt gewagt hat? Die beiden schauen sich an — verliebt, verschmitzt, aber ohne verbales Ergebnis. Blicke sagen ja auch mehr als tausend Worte. Und wo die Gegenwart zählt, braucht man auch nicht allzu lange die Vergangenheit zu untersuchen. Obwohl: Wer damals die gemeinsame Zukunft eingeleitet hat, ist durchaus zu rekonstruieren. Es war der Regisseur: Hamer kannte Tewes von einer früheren Zusammenarbeit und fragte die junge Schauspielerin prompt für „Die besten Tage meines Lebens“ an — damals noch in der Langerfelder Kulturgalerie „Der Plan“.
Der Plan ging auf, Tewes sagte zu, das Thema schien beide zu inspirieren. Ihre besten Tage erleben die beiden seitdem gemeinsam: „Wenn ich den Spielplan mache, hält Racine mir den Rücken frei“, erklärt Hamer, der inzwischen Chef im eigenen Leo-Theater ist. Die Dame an seiner Seite kümmert sich ums Telefon, um Hündin Luna (2), um die Kostüme und ums Café — wenn sie nicht gerade selbst Theater macht.