Neue Ausstellung in der Lünte Künstler zeigen ihre „Zufallswerke“

Wuppertal · Oliver Sachse und Christian von Grumbkow haben ihre gemeinsame Ausstellung „Verwandtschaften“ eröffnet.

 Oliver Sachse und Christian von Grumbkow stellen in der „Lünte aus“.

Oliver Sachse und Christian von Grumbkow stellen in der „Lünte aus“.

Foto: Fischer, Andreas

„Es geht weiter mit der Reihe ,Kunst im Schloss’“, sagt Kurator Christian von Grumbkow. Mit Oliver Sachse eröffnete er jetzt die gemeinsame Ausstellung „Verwandtschaften“ im Schlosscafé „Die Lünte.“ In den renovierten Räumen hängen rund 30 Exponate der Künstler. Sie weisen eine gewisse Wesensverwandtschaft auf, Anlass für den Titel der Ausstellung.

„Wir haben unsere Bilder nach dem Prinzip des ‚gesteuerten Zufalls’ entwickelt“, erklärt von Grumbkow. Der Zufall wird einbezogen, beide Künstler lassen ihre Werke nicht nach einem unumstößlichen Konzept entstehen. Das Werk entsteht in mehreren Ebenen. Eine Schicht wird aufgetragen, abgeschliffen, abgekratzt, teilweise wieder weggenommen, und der Hintergrund wird erneut sichtbar. Auf das Ergebnis wird reagiert und entsprechend weitergearbeitet. Unvorhersehbare Pinsel-, Kratz- oder Wischspuren werden Anlass für Veränderungen, die innovativ ins Werk integriert oder vom Künstler so übernommen werden. „Das Ergebnis steht nicht von vorneherein fest“, sagt Sachse. Er braucht für seine aufwendig gestalteten Bilder viele Arbeitsgänge, sie entstehen über einen  Zeitraum von vielen Wochen. Der Fahrradtyp Gazelle ist ein Motiv der Serien von Sachse. Als figuratives Element taucht es auch hier immer mit zeichnerisch akkuraten Details auf, daneben die abstrakten Malspuren. Holz oder auch Bootsklarlack kommen zum Einsatz, die Bilder können gerne angefasst werden. Ihre unterschiedlichen Ebenen, Wellen, Kanten und Linien sind sicht- und fühlbar.

Leinwand und Papier sind das Arbeitsmaterial von von Grumbkow. Landschaftliche Weiten zeigen seine Bilder, Rakel und Spachtel sind sein Handwerkszeug. Die transparenten Öl- oder mit Acrylfarbschichten geben den Bildern eine dynamische Wirkung. Auch bei ihm offenbart sich das Resultat erst zum Schluss, ist in einem ständigen Werden und Wechsel begriffen. Die Farbe ist der Träger der Emotionen, nicht die Form. Auftragen, abtragen, reagieren ist der Dreiklang, den beide Künstler benutzen, und der Zufall spielt als Gestaltungselement mit. „Ich trage Farbe auf, es gefällt mir nicht, weg damit“, so von Grumbkow kurz und bündig. Freiheit in der Kunst ist beiden wichtig.

Die Ausstellung ist noch bis zum 21. September zu sehen. Geöffnet ist das Schlosscafé „Die Lünte“ in der Lüntenbeck 1 mittwochs bis sonntags, von 11 bis 21 Uhr. bru

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