Wuppertaler Kulturausschuss tagt Wie es mit dem Pina Bausch Zentrum und dem Wupperbogen weitergehen soll

Der Wuppertal Kulturausschuss debattierte über das Pina Bausch Zentrum ohne Bundesgeld bei Betriebskosten, und ob das Konzept wegen geringer finanzieller Mittel noch weiter verfolgt werden kann. Auch das Thema Wupperbogen wurde angesprochen.

 Im ehemaligen Schauspielhaus in Elberfeld soll das Pina Bausch Zentrum entstehen.

Im ehemaligen Schauspielhaus in Elberfeld soll das Pina Bausch Zentrum entstehen.

Foto: dpa/Marius Becker

Ein Ruck müsse nun durch die Reihen gehen, forderte Kulturdezernent Matthias Nocke ein, Vorfreude auf den nahen Startschuss äußerten die Politiker. Am Mittwoch befasste sich der Kulturausschuss mit der neuen Vorlage zum Pina Bausch Zentrum (PBZ). Das nun ohne Beteiligung des Bundes an den Betriebskosten realisiert werden soll (WZ berichtete). Die entsprechende Verwaltungsvorlage war Tags zuvor Thema der Ratskommission, die das Projekt PBZ begleiten und steuern soll. Hier wie da ging die Sorge um, wie sich die geringere finanzielle Ausstattung auf das Konzept auswirken wird. Die finanziellen Details zu Investitions-, Planungs-, Bau- oder laufenden Kosten verschob man in die Haushaltsberatungen in Hauptausschuss und Rat.

Aus vier Säulen besteht das Konzept, das der künstlerische Leiter des Tanzzentrums Pact Zollverein Essen, Stefan Hilterhaus, erstellt hat. Eine Säule, das Bürgerforum Wupperbogen, liegt den Politikern besonders am Herzen. Es sei Kernstück, so Ausschussvorsitzender Rolf Köster (CDU) dürfe nicht abgespeckt werden. Wenn 3,4 Millionen Euro weniger zur Verfügung stünden, so die Vorsitzende der PBZ-Kommission, Renate Warnecke (SPD), gegenüber der WZ, dürfe nicht eine Säule wegbrechen, sondern müssten alle Säulen abspecken.

Nocke versuchte zu beruhigen. Er nannte die vom Bund zugesagten Zahlungen zu Bau und Planung, zur Förderung von Projekten der Foundation, versicherte, dass der Haushalt des Tanztheaters nicht angerührt werde. Zwar werde man bei den Unterhaltskosten des PBZ nach Einsparungen suchen, das Konzept von Hiltershaus werde aber nicht in Frage gestellt, alle vier Säulen bespielt. Den Plan für den Wupperbogen wolle man zusammen mit der Freien Kulturszene erarbeiten. Das PBZ werde kein Theater mit vier Sparten, sondern eine Einrichtung eigener Art mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten sein. Sein Fazit: „Wir verfügen eigentlich über eine auskömmliche Finanzierungsstruktur.“ Auf Anfrage bestätigte er auch, dass die Finanzierung der Wuppertaler Bühnen nicht tangiert werde, sondern über 2021 hinaus gesichert sei.

Die Ausschussmitglieder zogen sich hinter Gesprächsbedarf in den Fraktionen und nicht gefordertem Beschluss zurück. Warnten aber ebenso wie Nocke davor, knapp ein Jahr nach dem Durchführungsbeschluss des Rates weiter zu warten und so weitere Kostenerhöhungen oder die Rücknahme von Geldzusagen zu riskieren. Warnende Worte gab der Wuppertaler Schauspieler Olaf Reitz mit auf den Weg. Wenn der Wupperbogen was werden solle, müsse man jetzt daran gehen, die Förderung der Freien Szene deutlich zu erhöhen. mws

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