Musik Instrumentalverein begeistert mit Brahms „Requiem“

Sinfoniker sorgten für nuancierte Töne, die Choristen der Dorper Kantorei Solingen für ausgewogene Gesänge.

Der Instrumentalverein Wuppertal und die Dorper Kantorei Solingen traten gemeinsam im Großen Saal der Stadthalle auf.

Der Instrumentalverein Wuppertal und die Dorper Kantorei Solingen traten gemeinsam im Großen Saal der Stadthalle auf.

Foto: Bartsch,G. (b13)

In der Nachfolge von Johann Sebastian Bachs Messe in h-Moll und Ludwig van Beethovens „Missa Solemnis“ zählt „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms zu den bedeutendsten Werken dieser Gattung. Ein paar Jahre später gesellte sich das „Requiem“ von Giuseppe Verdi hinzu. Wolfgang Amadeus Mozart hinterließ bekanntlich seine heilige Messe für Verstorbene als Torso.

Erstmals in seiner Geschichte kooperierte der Instrumentalverein Wuppertal mit der Dorper Kantorei Solingen, um dieses Opus 45, womit Brahms seinen Durchbruch schaffte, im gut besuchten Großen Saal der Stadthalle aufzuführen.

„Ein deutsches Requiem“ ist eine Ausnahme in der Musikgeschichte, da es die Liturgie der Totenmesse der katholischen Kirche nicht zum Inhalt hat. Es ist eher eine menschlich, romantisch-erlebnishafte Auseinandersetzung mit der Tragik des Todes nach frei gewählten Texten, den Psalmen und dem Neuen Testament entnommen. Die Form kommt einer Chorkantate nahe. So fand die Uraufführung am 18. Februar 1869 auch in keinem Sakralbau, sondern im Leipziger Gewandhaus statt. Seitdem ist seine Darbietung in Konzertsälen en vogue.

Unter der umsichtigen und präzisen Leitung von Christof Hilger, künstlerischer Leiter des Instrumentalvereins, kamen hörenswerte Klänge vom vollen Chorpodium und der Bühne. Denn die Kantorei und das Laienorchester mit seiner 188-jährigen Geschichte harmonierten bestens miteinander. Die Sinfoniker sorgten für nuancierte, durchhörbare instrumentale Töne.

Genauso fein abgestuft begeisterten die Choristen mit ausgewogenen Gesängen. Leise wie laute Passagen intonierten sie unverkrampft glasklar. Auch die beiden großen Chorfugen am Schluss des dritten und sechsten Teils wurden sicher gesungen.

Auf hohem Niveau präsentierten sich Sopranistin Dorothea Brandt und Bariton Miljan Milovic. Die beiden einstigen Mitglieder des Wuppertaler Opernensembles begeisterten mit jederzeit tragfähigen, ausgewogenen Stimmen in allen Registern und einer deutlichen Artikulation. Ihre erstklassigen Soli passten ausgezeichnet zu den ausdrucksstarken Chorgesängen. So erklang dieses bedeutende große Chorwerk wie aus einem Guss.

Stehende Ovationen waren der verdiente Dank an alle daran Beteiligten für eine exzellente Aufführung.

Das Konzert wird am 25. November um 17 Uhr im Theater und Konzerthaus Solingen wiederholt. Dann dirigiert Chorleiterin Stephanie Schlüter das Brahms-Requiem.

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