Kultur „Wundertal“ in Wuppertal: Ein Vorgeschmack auf das neue Pina Bausch Zentrum

Wuppertal · Ende Mai präsentiert das Tanztheater Pina Bausch mit „Wundertal“ das erste Event unter der Leitung des neuen Intendanten Boris Charmatz. Ein Überblick über das Programm.

 Wundertal soll einen Vorgeschmack auf das neue Pina Bausch Zentrum geben.

Wundertal soll einen Vorgeschmack auf das neue Pina Bausch Zentrum geben.

Foto: Bettina Milz

Vom 21. bis zum 29. Mai 2023 präsentiert das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch als Beitrag zur Vorbereitung des zukünftigen Pina Bausch Zentrums „Wundertal“, das erste Großereignis unter der künstlerischen Leitung von Boris Charmatz, Intendant des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch seit August 2022. Der Vorverkauf für das Programm startet am 31. März um 10 Uhr.

Wundertal ist eine Konstellation von unterschiedlichen Begegnungen in der Stadt, getragen von dem Wunsch, neue gemeinsame Wege zu eröffnen und den Zugang zu choreographischen Projekten zu befördern. Wundertal findet drinnen und draußen statt, mit und für die Bewohner der Stadtgesellschaft, mit Laien, Tanzstudierenden und Schauspielern der Wuppertaler Bühnen. Es liefert Ausblick auf eine Neuorientierung des Ensembles, auf eine stärkere Verankerung in der Stadt und auf das, was das zukünftige Pina Bausch Zentrum sein könnte. Wundertal steht für Aufbruch und Umbruch, für die Freude an Visionen, für Kreationen auf neuem Terrain und innovative Formen der Teilhabe, verbunden mit der kreativen Pflege und Öffnung des Repertoires von Pina Bausch.

Wundertal ist das erste gemeinsam entwickelte Projekt vom Tanztheater Wuppertal und [terrain], der französischen Struktur von Boris Charmatz, erfahren in der Umsetzung von experimentellen Projekten mit großer Reichweite.

„Mich interessiert der Spagat zwischen Tanzen im öffentlichen Raum, auf offener Straße und dem Tanzen in der Intimität des Studios oder in dem geschützten Raum der Bühne. Überall findet man Material, um kreativ zu sein: Auch auf der Sonnborner Straße, und zwar gerade, weil sie keine Prachtstraße ist, sondern eine verletzte Straße. Die A46 hat sie zerschnitten“, erklärt Boris Charmatz. „Choreografieren bedeutet für mich auch eine Art Archäologie des Alltags zu betreiben. Graben, wühlen, Staub aufwirbeln in die Ecken gehen. Dort kommen oft ganz wunderbare und überraschende Dinge zum Vorschein“.

Wundertal startet am 21. Mai mit einem dreistündigen Happening, ein Tanzmarathon für bis zu 200 Tänzer, Laien und Profis zu großer Orgelmusik, auf der Sonnborner Straße unter der Schwebebahn - anschließend wird unter Begleitung von Dj Electric Indigo gemeinsam gefeiert und getanzt.

Am 24. und 25. Mai präsentiert Boris Charmatz sein 2021 kreiertes Solo Somnole im Schauspielhaus. A Dancer´s Day richtet sich an Zuschauer, die Lust haben den Tagesablauf eines Tänzers zu erleben – Warmup – Workshop mit Tänzern des Ensembles. Picknick/Siesta – Performance. A Dancer´s Day findet am 27. und 28. Mai im Schauspielhaus/zukünftiges Pina Bausch Zentrum statt und mündet in Aufführungen von Palermo Palermo von Pina Bausch im Opernhaus vom 26. bis 29. Mai.

„Mit dem Pina Bausch Zentrum soll heute ein Ort für die Kunst von Morgen geschaffen werden, der herausragende künstlerische Arbeitsprozesse, eine umfassende Teilhabe und Diversität ermöglicht. Basis ist der künstlerische Mut Pina Bauschs, ihr tiefer Humanismus, ihr Blick auf den Tanz und auf den Körper. Mit Mut zu Neuland lädt Boris Charmatz gemeinsam mit dem Ensemble alle ein, den Tanz und die Stadt zu entdecken und zu gestalten – ‚vor der Haustüre‘. Daher ist unser erstes großes gemeinsames Projekt Wundertal ein großartiger Schritt in die Zukunft,“ so Bettina Milz, inhaltliche Koordinatorin des Pina Bausch Zentrums und Leiterin der Vorlaufphase. „Könnte nicht auch Wuppertal eine Stadt der Feste werden, der Transformation, der gemeinsamen Bewegung, des ökologischen Wandels im Zusammenspiel mit dem Feuer einer Kunst, die brennt?“, so Boris Charmatz.

(red)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort