Wohnzimmerkonzert: Kammermusik im Wintergarten
Familie Heuchert gewann bei der WZ ein Konzert des Sinfonieorchesters im eigenen Zuhause. 25 Zuhörer erlebten eine intime Aufführung.
Wuppertal. Obwohl die Garderobe bei der Familie Heuchert riesig ist — mit so vielen Mänteln ist sie überfordert. 25 Bekannte, Freunde und Familienmitgliedern haben es sich schon im festlich geschmückten Wohnzimmer bequem gemacht, während sich im angrenzenden Wintergarten ein Streichquintett einrichtet. Die Nachbarn können sich nicht beschweren, wenn in wenigen Minuten fünf Musiker in dem Reihenhaus loslegen. Sie sitzen in der ersten Reihe.
Das einmalige Wohnzimmerkonzert mit Mitgliedern des Wuppertaler Sinfonieorchesters haben Rosel und Helmut Heuchert im Rahmen des WZ-Adventskalenders gewonnen. Eine knisternde Spannung liegt in der Luft. Violinistin Kirsten Toussaint verrät: „Das ist auch für uns eine Premiere.“ Und Kollege Martin Roth sagt: „Wir haben dafür extra geprobt.“ Toussaint blickt zum Publikum im Wohnzimmer und scherzt: „Das Gute ist ja: Wenn es nicht gefällt, kann man hier einfach die Schiebetüren zuziehen.“
Wuppertaler
Adventskalender
Obwohl das Quintett noch ein Quartett ist — Ursula Neufeld hatte eine andere Adresse übermittelt bekommen und war eben noch auf dem Weg ins falsche Wohnzimmer — beginnen die Musiker schon einmal das Konzert mit zwei Weihnachtsliedern. Kaum entfalten sich die zarten Streicherklänge in der Wohnstube, halten die Zuhörer den Atem an. Näher und intimer kann Kammermusik nicht sein, wenn die Musiker in greifbarer Nähe zum Publikum stehen. Ein Setting, das auch die Profis begeistert. „In der Stadthalle sind wir weit weg vom Publikum. Hier sind wir ganz nah dran. Ich glaube, wir alle mögen das“, sagt Cellistin Karin Nijssen-Neumeister, Kirsten Toussaint dichtet: „Das ist Musik von Du zu Du.“