Wichtiges Signal

Migranten auf der Bühne, Stücke zur Integration oder ganze Festivals, durch die Fremdes vertrauter werden soll: Der Kulturaustausch erhält im Rampenlicht eine neue Bedeutung — nicht nur in Wuppertal.

Deutsche Theatermacher haben die Migration als gesellschaftspolitisches Thema erkannt. Dabei gehen sie längst mehr Wege als nur den Pfad des puren Dokumentartheaters. Doch was gut gemeint ist, ist nicht immer auch gut gemacht. Umso erfreulich ist, dass sich der Weg in Barmen gelohnt hat. „Das goldene Vlies“ ist in der bergisch-türkischen Variante zwar keine große Tragödie, aber ein kleiner, neuer Schritt, der ein wichtiges Zeichen setzt.

Dafür, dass die Koproduktion keine Alibi-Funktion hat, spricht die Tatsache, dass das Thema Migration nicht zum ersten Mal bühnenreif ist. Nach dem „Eleni“-Stück der vergangenen Saison geht man nun einen Schritt weiter und zeigt im wahrsten Wortsinn, was Integration bedeuten kann. Profis und Amateure, Deutsche und Türken teilen sich das Rampenlicht — ein schönes Signal. Wobei nicht vergessen werden sollte, dass die Bühnen ein durchaus eigennütziges Ziel verfolgen (müssen): Sie wollten Einwanderer nicht nur mit ins Produktions-Boot holen, sondern damit auch eine neue Zielgruppe erschließen und Migranten ins Theater locken. Zumindest bei der Premiere ging diese Rechnung auf.

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