Wuppertal Wenn Aliens auf dem Schulhof landen

Beim landesweiten Filmwettbewerb „Drehmomente“ waren junge Wuppertaler sehr erfolgreich.

Wuppertal: Wenn Aliens auf dem Schulhof landen
Foto: Max Burow, filmothek nrw

Wuppertal. Josa ist mit seinen jungen elf Jahren schon ein alter Hase im Film-Metier. Bereits zum zweiten Mal beteiligt er sich mit einem Beitrag am landesweiten Medienkulturellen Wettbewerb der Filmothek der Jugend NRW.

Beim ehemaligen Trickfilm- und Handywettbewerb konnten in diesem Jahr von Einzelpersonen, Schulklassen oder Freizeitgruppen auch weitere Filme mit einer Länge von maximal fünf Minuten eingereicht werden. Themen und Genre waren frei wählbar. Öffentlich zu einer Online-Abstimmung präsentiert, schaffte es der Beitrag von Josa zur Nominierung.

Unter dem Titel „So wie früher“ hat er sich Gedanken zur Freizeitgestaltung gemacht, wenn alle digitalen Medien plötzlich ausfallen. In Haus und Garage hat er den Beitrag mit Hilfe seines Bruders Tobias (14) gedreht, nun hofft Josa auf einen erneuten Sieg. Bereits im vergangenen Jahr konnte er mit seinem Beitrag „Der Müsliriegel“ den 1. Platz belegen. „Ungefähr acht Tage habe ich, inklusive Bearbeitung und Schneiden, für die Herstellung des Films gebraucht“, erzählt der Hobbyfilmer. Gedreht wurde mit einem Camcorder.

Auch die Teilnehmer der Hauptschule Wichlinghausen haben für ihren Beitrag „Aliens Unbekannt“ schon einen Preis bekommen. Beim 222-Sekunden-Film-Festival Wuppertal für Jungen belegten sie im März den 1. Platz. Schulsozialarbeiter Bernd Dudda hat, zusammen mit zehn Jungen der 6. Klassen, sich des Themas der Annäherung an Fremde gewidmet. Drei Aliens notlanden auf dem Schulhof, da ihnen Tafelkreide zum Antrieb des Raumschiffes fehlt. Mutig und freundlich wird ihnen begegnet. Nach Kennenlernen und gemeinsamem Spiel können sie mit neuer Kreide als Freunde weiterfliegen. Drei Monate haben die Protagonisten am Film gearbeitet. „Die Jungen haben sich Geschichte und Umsetzung gemeinsam erarbeitet“, erzählt Dudda.

Erste Erfahrungen beim Wuppertaler Film-Festival haben auch die Protagonisten von „Mutig, mutig“ gemacht. Die sechs Jungen aus dem Jugendhaus Vohwinkel Mitte haben damit den 1. Platz belegt. Erzählt wird vom Mut, zu seinen Ängsten zu stehen. „Wir haben den Grundfilm auf fünf Minuten ausgeweitet und fahren natürlich alle zur Preisverleihung nach Dortmund“, erzählt Mitarbeiter Dirk Montanus.

Gedreht wurde im Gevelsberger Schwimm-In, welches sie außerhalb der Öffnungszeiten nutzen durften. Für die Unterwasser-Aufnahmen hatten sie eine wasserfeste Spezialkamera zur Verfügung. „Für unseren Hauptdarsteller war es während des Drehs tatsächlich das erste Mal, dass er vom Fünfer sprang“, erzählt Dirk Montanus.

Miriam Klischat (21) geht mit dem Beitrag „Nicht schon wieder so ein sinnloser Anmachfilm“ ins Rennen. „Er entstand letztes Jahr beim Medienprojekt. Die Aufgabenstellung lautete ,Er — Sie — Es’“, erzählt sie. Mit zwei Wochen Vorbereitungszeit hat sie ihn, zusammen mit ihrem Freund, in zwei Tagen abgedreht. „Da muss man schon einen Plan im Kopf haben, wie er inhaltlich aussehen soll“, sagt die junge Frau. Beide machen ihr Hobby nun zum Beruf und befinden sich in einer Ausbildung zum Mediengestalter in Bild und Ton.

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