"Warum wir Günter umbringen wollten": Jugendbuch aus Wuppertal

Hermann Schulz und die Nachkriegszeit.

Wuppertal. Der Wuppertaler Autor Hermann Schulz legt ein neues Jugendbuch vor. „Warum wir Günter umbringen wollten“ erzählt von Kindern, die im Nachkriegs-Deutschland aufwachsen. Der Ich-Erzähler Freddy ist von den Eltern, mit denen er nicht mehr zurechtkam, zu Verwandten geschickt worden.

Freddy erlebt auf einem Bauernhof bei Lüneburg, wie sich seine Clique gegen den behinderten Günter verbündet. Es geht um „die große Wut“, die Nachkriegskinder roh werden ließ, um Freundschaft und Angst, um Flüchtlinge und Kriegsheimkehrer, um Hunger und Arbeit, um die Liebe zu einem Pferd und auch um die Zivilcourage, die der etwa zehnjährige Freddy entwickelt.

Schulz ist ein sensibler Erzähler, der sich in das Denken und Fühlen der Kinder und Jugendlichen bestens einfindet. Das Buch enthält zudem vierfarbige Illustrationen von Maria Luisa Witte, die mit flüchtiger Mal- und Zeichenweise Stimmungen und Landschaften treffend einfängt.

Trotz der im Anhang beigefügten „Erklärung einiger wenig bekannter Ausdrücke“ scheint das vom Verlag vorgeschlagene Lesealter (ab zehn Jahren) zu früh angesetzt. vp

“ Das Buch ist im Hamburger Aladin Verlag erschienen (144 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-8489-2017-4). Schulz stellt es am 30. Oktober um 19.30 Uhr im Literaturhaus an der Friedrich-Engels-Allee 83 vor.

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