Walküren-Ritt ins japanische Fernsehen

Beim ersten umjubelten Japan-Konzert der Sinfoniker liefen die TV-Kameras mit.

Nagoya/Wuppertal. Und wieder steht Japan Kopf. Noch ist es "nur" Nagoya - aber der Anfang ist gemacht. Das erste Konzert der zweiten Japan-Tournee der Wuppertaler Sinfoniker verlief vielversprechend: Der letzte Ton war noch nicht verklungen, da schallten bereits die ersten Bravo-Rufe durch den Saal. Wenn das japanische Publikum weiterhin so jubelt wie am Donnerstagabend im Aichi Prefectural Art Theater, dürfte sicher sein: Das Wuppertaler Sinfonieorchester verzaubert erneut das Land der aufgehenden Sonne.

Der Tag hatte ohnehin gut begonnen: Kaum waren die mit Harfe, Kontrabass und Fräcken gefüllten Frachtkisten, die bei der Anreise auf der Strecke geblieben waren, mit Verspätung eingetrudelt, rief Chef-Dirigent Toshiyuki Kamioka zur ersten Probe. Dass seine Musiker neben ihren Instrumenten auch die Fotoapparate auspackten und sich auf der Bühne erst einmal gegenseitig Modell standen, nahm der 50-Jährige mit Humor. "Sie sind ja schon Japaner geworden", kommentierte Kamioka in bester Laune. "Ich dachte, nur Japaner fotografieren so viel."

Aber die Asiaten können auch ganz anders. Sprich: Sie können auch die Fernsehkamera in Position bringen. Der Auftakt des 28. Nagoya Classic Festivals war jedenfalls filmreif: Nicht nur 1500 begeisterte Zuschauer im Saal waren entzückt. Auch die Zuschauer vor den Bildschirmen zu Hause sollten sehen, wie temperamentvoll die Wuppertaler Wagners Walkürenritt interpretieren. Ein japanischer Sender, der das erste Konzert des Orchesters aufgezeichnet hat, will aus den 88 Sinfonikern Fernsehstars machen. Der Anfang ist zumindest gemacht...

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