Von der Heydt-Museum zeigt seine Schätze

Retour de Paris: Am 2. April beginnt die Ausstellung. 180 Werke vom Expressionismus bis zur Gegenwart sind zu sehen.

Wuppertal. Während die Monet-Ausstellung fast 300 000 Besucher ins Von der Heydt-Museum lockte, gingen viele Meisterwerke der museumseigenen Sammlung selbst auf Tour. So zeigte das Pariser Museum Marmottan Monet mit großem Erfolg 40 expressionistische Werke aus Wuppertal. Fast alle Gemälde sind inzwischen wieder im Tal angekommen und bilden nun zusammen mit weiteren Schätzen der Wuppertaler Sammlung die Ausstellung "Retour de Paris".

Etwa 180 Werke vom Expressionismus bis zur Gegenwart sind zu sehen. In chronologischer Reihenfolge werden Gemälde, Skulpturen und Graphiken präsentiert. Den Anfang bilden die "Väter der Moderne", zu denen Vincent van Gogh und Pablo Picasso zählen. Damit schließt die Ausstellung direkt an den Impressionismus der Monet-Schau an: Die oft farbenfrohen Lichtspiele Monets werden von deutlichen Konturen und Farbflächen abgelöst. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem 20. und 21. Jahrhundert. Wiederkehrendes Thema ist die Auseinandersetzung mit den beiden Weltkriegen, nicht zuletzt, weil einige der Künstler im Dritten Reich als "entartet" galten.

Dazu zählt Otto Dix: Er verarbeitet den ersten Weltkrieg in düsteren Graphiken, in denen Angst und Schrecken greifbar werden. Ein eindrucksvoller Kontrast entsteht durch die heiteren Aquarelle von Paul Klee, die direkt gegenüber von den schwarz-weißen Kriegsdarstellungen platziert sind. Von Otto Dix stammt eine Neuerwerbung: Das Gemälde "Wald am Morgen" zeigt die Hinwendung des Malers zur Landschaftsmalerei als Flucht vor den Schrecken des Dritten Reichs.

Auch die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts ist auf vielfältige Weise vertreten. Andy Warhol und Christo sind nur einige der bekannten Namen. Eindrucksvoll zeigt sich die abstrakte Malerei - zahlreiche Werke füllen in mehreren Reihen eine große Wand in einem Saal. Den Abschluss der Ausstellung bilden einige Dauerleihgaben aus dem 21.Jahrhundert, die erstmals zu sehen sind. Drei Gemälde des jungen Künstlers Daniel Behrendt zeigen photographisch dargestellte Gebäudeausschnitte.

Nachdem die Monet-Ausstellung zu großen Teilen aus Leihgaben bestand, bietet die aktuelle Ausstellung die Möglichkeit, einen Einblick in die hauseigene Sammlung des Museums zu gewinnen. Erwähnenswert sind elf Graphiken der expressionistischen Künstlergruppe "Die Brücke": Sie sollen neugierig machen auf die 30 000 Graphiken, die das Museum besitzt. Auf Wunsch können den Besuchern einzelne Stücke aus dem Depot jederzeit zur Ansicht vorgelegt werden.

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