Kultur Virtuelle Kleinkunst auf dem roten Sofa

Philipp Wulfhorst präsentiert ein neues Format.

 Pascal vom Schemm, Philipp Wulfhorst und Manuel Sperber (v.l.).

Pascal vom Schemm, Philipp Wulfhorst und Manuel Sperber (v.l.).

Foto: ANNA SCHWARTZ

Einladend und gemütlich wirkt es schon, das rote Sofa von „Auffe Couch!“ Doch wer sich hier hinsetzt, der soll sich nicht zurücklehnen und entspannen, sondern aktiv sein Können zum Besten geben. „Auffe Couch“ ist ein Projekt, das aus dem Corona-Lockdown geboren wurde und darstellenden Künstlern aus NRW eine Plattform bietet, auf der sie sich digital präsentieren können. Im Imbiss-Restaurant seiner Eltern, im „Auer Schule“ in Unterbarmen, hat Philipp Wulfhorst ein gut ausgestattetes Aufnahmestudio eingerichtet und fängt die kleinen und großen Darbietungen seiner Kunden professionell ein. Und das mit kleiner Mannschaft und strenger Beachtung aller Corona-Hygieneregeln. Ganz nach dem Motto „Wo warst du denn während des Lockdowns? Auffe Couch!“

Zwei bis drei Beiträge
werden aufgezeichnet

Vor ein paar Wochen gestartet, erfreut sich das Sofa bereits großer Beliebtheit. Jeden Sonntag zeichnet Wulfhorst mit drei Kollegen zwei bis drei Beiträge auf und stellt sie den Vortragenden als Stream zur Verfügung. Wie das geht, weiß der Wuppertaler genau, denn als Geschäftsführer eines Unternehmens für Veranstaltungstechnik kennt er sich in der Branche aus. Beim Projekt ist er für die Video-Regie zuständig. „Wir machen nicht das Format“, erklärt er „jeder Teilnehmer kann seine Aufnahme selbst vertreiben, so wie er möchte. Erst danach wird es online gestellt.“ Auch ihn hat die Pandemie beruflich ausgebremst und die freie Zeit steckt er nun in dieses „Freizeitspaßprojekt“, wie er es nennt. Das Restaurant seiner Eltern habe sich da angeboten, dort musste der normale Betrieb ebenfalls stoppen. „Und wenn man den Raum so nutzt, bilden sich ja auch Synergien.“

Beiträge von Jorgo
Schäfer und Carlos Diaz

Bisher online auf Youtube zu sehen sind die Beiträge von Jorgo Schäfer und Carlos Diaz. Während der Maler Jorgo Schäfer in Seemannskluft und in nur drei Minuten seine Ballade „Unterbarmer“ präsentiert, zeigt der argentinische Solo-Gitarrist Carlos Diaz ein 45-minütiges Konzert auf dem Sofa und stellt seine neue CD vor. Die künstlerische Bandbreite ist also breit gefächert und auch die Länge der Vorträge variiert. Bereits auf dem Sofa waren auch der Klarinettist Reinald Noisten, das Musikprojekt Maldurin sowie der Autor Hagen Thiele. Aktuell in der Produktion sind die Darbietungen des Düsseldorfer Duos „Die grobe Liederwurst“ und des Satirikers Uwe Becker sowie des Komponisten Harald Popp und der Wuppertaler Band „Moonshine Torpedos“.

Wen nun die Lust gepackt hat, sich auch einmal aufs Sofa zu setzen, der ist herzlich eingeladen und sendet einfach eine Mail an [email protected]. Der Couch-Service ist völlig kostenlos. Spenden für den technischen Aufwand sind aber jederzeit willkommen, mehr dazu unter

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