TV-Casting: Der Dschungel liegt auf dem Johannisberg

In der Stadthalle fiel kürzlich die Vorentscheidung darüber, wer beim Phil-Collins Musical „Ich Tarzan, Du Jane“ mitspielen darf. Vieles ist aber noch geheim.

Wuppertal. Wenn sich das Innenleben der Stadthalle heimlich, still und leise in einen stilisierten Dschungel verwandelt, dann ist da was im Busch. Und tatsächlich gab es einen echten "Rumble in the Jungle". Zum sogenannten Recall trafen sich etwa 80 Leute, bundesweit gecastet. Gesucht wurde nicht der neue Dschungel-König, hier versuchte man seinem Traum von einer Hauptrolle im Musical "Ich Tarzan, Du Jane" einen Schritt näher zu kommen.

"Wir haben lange diskutiert", sagt Juror Ralf Schaedler mit ruhiger Stimme, "kann jemand, der so jung ist und noch so wenig Erfahrung hat, so eine Rolle tragen?" Außer dem Surren der sechs Kameras und dem leisen Klicken unzähliger Fotoapparate herrscht atemlose Stille. Tapfer lächelt Angelina, über deren Star-Potenzial gerade gesprochen wird, in Richtung Jury. "Wir gehen das Wagnis ein." Angelina ist überglücklich. Sie freut sich so sehr, dass sie glatt durch die falsche Tür den großen Saal der Stadthalle verlässt. Anstelle sich zur Jubelgruppe mit den Teilnehmern, die eine Runde weiter sind, zu gesellen, rennt sie zu denen, die aussortiert wurden.

Wie sich das später in der Sat1-Doku-Soap, für die hier gedreht wird, machen wird? Im Zweifelsfall sieht man es gar nicht. Jubelbilder von Melanie, die trotz eines Gipsbeines zwei Tage lang als Jane in spe tanzte und sang, das Kardio-Fitness-Training absolvierte und auch das so genannte Ape-Movement mit Choreographin Leonora Stapleton hinter sich brachte, könnten spektakulärer sein. Auch Melanie ist weiter und freut sich jetzt auf den Workshop in Hamburg. Was da passiert? Pssst! Das wird nicht verraten, wir sind in geheimer Mission unterwegs.

Fragen sind tabu, die vierteilige TV-Doku ab Ende Februar im Privatfernsehen wird es zeigen. Natürlich gibt es auch Verlierer. Patrick und Michael beispielsweise sind raus. Allerdings wurden beide nicht in Krawallmanier eines Dieter Bohlen angezählt. Psychologisch feinfühlig lobt die Jury - das Triumvirat besteht hier aus Musical-Manager Michael Hildebrandt, Sängerin Pia Douwes ("Elisabeth") und Casting-Profi Ralf Schaedler - Gutes. Erst dann kommt der freundlich gesprochene, knallharte Nachsatz, dass es nicht gereicht hat.

Denn wer im von Musiklegende Phil Collins in rockig-poppiger Tonalge komponierten Musical mitmischen will, muss nicht nur toll singen und tanzen können. Zur Rollenbeschreibung des Tarzans gehört ebenso Sex-Appeal - weshalb die männlichen Kandidaten einen spontanen Auftritt in Badehose absolvieren mussten. Und weil die wenigsten Kandidaten ein solches Accessoire dabei hatten, standen sie in Unterhosen in der Dschungel-Kulisse. 40 Menschen schinden sich nun im Workshop - denn nur 16 können weiter kommen.

Für acht potenzielle Tarzans und ebenso viele Janes geht es ab Ende März in sechs von Hugo Egon Balder moderierten Live-Shows um alles. In verschiedenen Disziplinen müssen sie in bester Casting-Show-Manier gegeneinander antreten. Gesucht werden ein Tarzan und eine Jane.

Ob die Jury dann noch aus Michael Hildebrandt, Pia Douwes und Ralf Schaedler besteht, durch prominente Zeitgenossen ersetzt oder ergänzt wird, ist natürlich total streng geheim.

Sendung: "Ich Tarzan, Du Jane", in zehn Shows (vier Dokus, sechs Liveshows) ab Freitag, 29.Februar, 20.15 Uhr, auf Sat 1.

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