Trockenblumen im Dialog

Am kommenden Sonntag hat das deutsch-türkische Kabarett im Rex Theater am Kipdorf Premiere.

Wuppertal. Lebendigkeit und Schönheit konservieren - dieser alte Menschheitstraum kommt sicher auch bei der Idee des Blumentrocknens zum Tragen. Sprichwörtlich in der Blütezeit ihres Lebens trocknet man die Blumen, um exakt diesen Zustand für eine möglichst lange Zeit zu bewahren.

Überträgt man das Bild der Trockenblume auf den Menschen, erhält man vermutlich Personen fortgeschrittenen Alters, die nur auf den ersten Blick ruhig, gesetzt, vielleicht starr wirken, auf den zweiten dann ihre Schönheit entfalten und klarstellen, dass sie quicklebendig sind und es faustdick hinter den Ohren haben.

So auch bei den "Trockenblumen", die in Gestalt von Hilde Ronsberger und Ayse Horozoglu genau das unter Beweis stellen. Das Wupper Theater unter der Regie von Meray Ülgen und unter der Projektleitung von Barbara Krott hat dabei eine Figur aufgegriffen, die im vergangenen Jahr bereits für Furore im Wuppertaler Kulturleben sorgte.

Hilde Ronsberger, gespielt von Marcia Golgowsky, ist nämlich die Mutter von Richard "Der Rick" Ronsberger, seines Zeichens Privatdetektiv der beliebten "Talort"-Reihe. Den dritten Teil des bergischen Musikkrimis mischte Mutti Ronsberger kräftig auf und avancierte innerhalb von einer Folge beim Publikum zur Kultfigur. Diese hat sich nun verselbstständigt und ist bis in türkische Gefilde vorgedrungen - hat sie doch in Ayse Horozoglu, verkörpert von Lilay Huser, die aktuell auch als Oma Öztürk in der ARD-Serie "Türkisch für Anfänger" zu sehen ist, ihr Pendant gefunden.

"Eine schicksalhafte Begegnung", wie es in der Ankündigung heißt. "Denn aus den beiden werden mit der Zeit Freundinnen. Zusammen erleben sie so manche Situation, die zeigt, aus welchen Abenteuern der Alltag gestrickt ist. Gewitzt, charmant und selten damenhaft entdecken sie dabei das Leben auf ihre ganz eigene Art."

Marcia Golgowsky, die für die Texte verantwortlich zeichnet, ergänzt: "Es geht unter anderem viel um Sprache und sprachliche Unterschiede und um deutsche und türkische Vorurteile." So lebe das Stück in erster Linie von Dialogen und zweitrangig vom Spiel. "Und gesungen wird auch ".

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