Schauspiel „Auch wir sind Kulturstadt“

Beim Treffen der Schauspielhaus-Initiative mit Oberbürgermeister Andreas Mucke und MdL Andreas Bialas ging es um die finanzielle Perspektive des Wuppertaler Schauspiels.

Die Schauspielhaus-Initiative mit Oberbürgermeister Andreas Mucke (r.) und Andreas Bialas, MdL.

Die Schauspielhaus-Initiative mit Oberbürgermeister Andreas Mucke (r.) und Andreas Bialas, MdL.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Eine klare Perspektive für Wuppertals Schauspiel, vor allem finanziell: Diese Botschaft stand im Mittelpunkt des Abends im Restaurant „Atelier“, zu dem die Schauspielhaus-Initiative geladen hatte. „Das Theater kann arbeiten“, war Tenor von Oberbürgermeister Andreas Mucke, der in der Hofaue zusammen mit Andreas Bialas, SPD-Landtagsabgeordneter, Rede und Antwort stand.

Nach einem neuen Beschluss erhält das Stadttheater nun deutlich mehr Landesförderung. Die Erhöhung des Zuschusses wird künftig jedes Jahr steigen. Mucke: „Das ist genau das Geld, das wir brauchen, um die Tariferhöhung aufzufangen.“ Derzeit abgewendet ist die zuletzt bedrohlich nahe gerückte „Deckelung“, die schon bald in Zahlungsunfähigkeit hätte münden können. „Immens wichtig ist: Es gibt wieder Planungssicherheit“, urteilte Bialas, der im Landtag Mitglied und Sprecher des Kulturausschusses ist.

Zur Sicherheit trat dabei das „Vertrauen“ als wichtiger Begriff – dies freilich einer, der noch mit Leben zu füllen ist. „Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen“, sagte Mucke. Das zuständige Kulturministerium erhielt zwar Lob für die Kompetenz von Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, doch klangen Bedenken an, was in ihren Augen förderungswürdig sei. Spitzenproduktionen stünden hier derzeit im Fokus, deuteten Mucke und Bialas an, und das Landtagsmitglied formulierte trotzig für Wuppertal: „Auch wir sind Kulturstadt.“

Auch von Seiten der Zuhörer kam manch kundiger Einwand. Eine Diskutantin brachte die große Frage nach dem Eigenwert von Kunst zur Sprache und zweifelte am Sinn dafür in Teilen des Spektrums: „Mit Kunst als solcher für sich haben linke Parteien ein Problem.“ Ein anderer, schon äußerlich ein kämpferisches Urgestein, erwies sich gleichfalls als großer Freund freier Kunst, obwohl bekennender Teil der so gescholtenen Linken – und daher skeptisch etwa gegenüber Sponsoring.

Kaum zur Sprache kam diesen Abend allerdings ein Aspekt Wuppertaler Kulturpolitik, der derzeit bundesweit von sich reden macht: die Personalie Adolphe Binder. „Die personelle Situation ist äußerst unglücklich“, meinte der OB kurz. Doch Sicherheit und Vertrauen, die großen Themen des Abends: Was das Tanztheater betrifft, scheint beides derzeit nicht erkennbar. Immerhin: In den nächsten Wochen soll ein „spielfähiger Spielplan“ vorgestellt werden.

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