Musik Tonleiter-Konzertreihe ist seit zehn Jahren ein Erfolg

Am 8. Dezember beginnt die neue Saison. Sie stellt Musik zu Regen und Märchen vor.

 Florence Millet und Gerald Hacke freuen sich auf die neue Tonleiter-Saison im Skulpturenpark.

Florence Millet und Gerald Hacke freuen sich auf die neue Tonleiter-Saison im Skulpturenpark.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Um die Konzertreihe „Tonleiter“ im Skulpturenpark Waldfrieden muss man sich seit ihrer Gründung vor zehn Jahren keine Sorgen machen. Denn von Anfang an sind die Veranstaltungen überdurchschnittlich gut besucht. Der künstlerische Leiter Gerald Hacke spricht von jeweils 170 bis 200 Gästen im Pavillon. Manchmal mussten sogar zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden. Bald geht es weiter. Vier gehaltvolle Programme werden im Laufe der Saison angeboten.

Hacke ist selbst überrascht, dass das Angebot mit Musik des 20. Jahrhunderts bis heute so gut angenommen wird. Denn für zeitgenössische Musik interessiert sich in der Regel nur eine kleine Gruppe. Viele Fachleute sind darunter. Doch oben, am Ende der Hirschstraße, ticken die Uhren ausnahmsweise anders. Sogar Musikfreunde, die eigentlich für neue Töne nichts übrig haben, kommen. Hacke vermutet, dass das Ambiente eine Rolle spielt. Außerdem treten überwiegend in Wuppertal ansässige Profimusiker auf, etwa vom städtischen Orchester und der hiesigen Musikhochschule. Und es ist ihm wichtig, die Gäste an die Hand zu nehmen – in Form von ausführlichen Programmheften und näheren Erläuterungen während der Konzerte über die vorgestellten Werke. Und genau das kommt wohl an.

Los geht es mit Musik
zu einem Stummfilm

Wesentlich ist es für den Klarinettisten des Sinfonieorchesters Wuppertal außerdem, die Stücke ab dem Impressionismus in einen Kontext zu bringen: „Es gibt viele Überschneidungspunkte bei Komponisten“. Diesem Konzept bleibt er sich weiterhin treu.

Los geht es am 8. Dezember um 15.15 Uhr mit dem Titel „Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben“, benannt nach dem gleichnamigen Opus 70 von Hanns Eisler. Dabei handelt es sich um Musik zu dem Stummfilm „Regen“ von Joris Ivens. Er wird anfangs ohne Ton auf die Leinwand geworfen, zum Schluss noch einmal, diesmal zu Eislers live gespielter Musik, abgespult. Dazwischen werden Kompositionen etwa von Luciano Berio, Claude Debussy und György Ligeti vorgestellt, die ebenfalls den Regen zum Thema haben. Pianistin Florence Millet, der an diesem Abend eine Hauptaufgabe zufällt, kann sich noch genau an das Konzert vor drei Jahren erinnern und gerät ins Schwärmen.

Dieses Konzert wie die beiden Folgenden am 1. und noch einmal am 2. Februar sind Wiederholungen aus dem Jahr 2016. Denn Hacke findet es schade, wenn solche Ereignisse nur einmal stattfinden würden. Erneut heißt es also „Silent music of the body“. Wieder werden Werke von acht Komponisten choreographiert, aber diesmal neu. Zuständig ist dafür abermals Eddie Martinez vom Tanztheater Pina Bausch in Zusammenarbeit mit Schauspieler Uwe Dreysel.

Am 29. Februar geht es um Märchen. Bekanntlich schrieb Robert Schumann das schöne Kammermusikwerk „Märchenerzählungen“. Der erste Satz wird selbstverständlich vorgestellt. György Kurtág bezieht sich mit seiner „Hommage à Schumann“ eindeutig darauf. Aber auch seine Kollegen wie York Höller und Jörg Widmann ließen sich davon zu Tonschöpfungen inspirieren. Es gibt also vielfältige Märchenmusik.

Auch die Tonleiter-Reihe trägt dem Beethoven-Jahr Rechnung. Wie John Adams‘ Stück „Roll over Beethoven“ lautet die Überschrift am 25. April. In der Fassung für zwei Klaviere kommt dann auch die „Große Fuge“ Ludwig van Beethovens von der Bühne. Dazu steht Musik, ebenfalls für diese Besetzung, von Ligeti und Felix Bönigk auf dem Programm.

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