The Doors of Perception: Harte Riffs und sanfte Geigen
Die Cover-Band würzte den klassischen „Doors“-Sound mit Orchesterklängen — Experiment geglückt.
Wuppertal. The Doors - in unregelmäßigen Abständen legt man sich immer noch alte Scheiben der legendären US-amerikanischen Kultband aus den 1960er Jahren auf und schwelgt in alten Zeiten. Original ist eben Original. Keine Coverband kommt da heran. Keine? Nicht ganz. Es gibt nämlich vier in Berlin sesshafte Musiker, die sich „The Doors Of Perception“ nennen. Sie hat den Ruf als die Doors-Tributeband schlechthin.
Also nichts wie hin in die Stadthalle, um sich selbst ein Bild davon zu machen. Fast ausverkauft war der Große Saal. Ist doch klar. Denn die Doors-Gemeinde ist nach wie vor riesig. Und außerdem gab es noch eine Europapremiere zu feiern: Denn erstmalig wurde die legendäre Musik hier auf dem Kontinent mit Orchesterklängen präsentiert. Zuständig dafür war das Orchester der Wuppertaler Musikhochschule. Wie, Studenten zeichneten für solch ein Event verant-wortlich? Warum nicht? Zumal Brent Havens aus den USA über den Großen Teich kam. Er ist ein ausgewiesener Doors-Spezialist, der selbst erstellte erstklassige Arrangements mit im Gepäck und sie mit den künftigen Profimusikern gewissenhaft einstudiert hatte.
Auch Uschi Nerke war mit dabei, die einst populäre Moderatorin aus der Doors-Zeit, als sie im Fernsehen beim „Beat Club“ und „Musikladen“ durch das Programm führte. Sie beschränkte sich auf kurze Anmoderationen am Anfang, nach der Pause und am Schluss. Viel gab es nämlich nicht zu sagen. Die Musik sprach für sich. Gleich zu Beginn, beim „Touch Me“, war man baff. Schloss man nämlich die Augen und hörte dem Gesang von Marko Scholz zu, war man sich sicher: Jim Morrison ist aus dem Totenreich zurück.