Terror vor der Haustür: Autor lässt Moschee an der Gathe brennen

Andreas Hahn: Der Wuppertaler liefert ein brisantes Buch ab: In seinem Roman „Dschihad“ wird ein Imam ermordet.

Wuppertal. "Dumm ist nur, wer Dummes tut" - dieses Zitat der Filmfigur Forrest Gump ist Andreas Hahns Roman "Dschihad" vorangestellt. Der Autor sagt: "Ich wollte unter anderem zeigen, wie man sowohl im rechten als auch im Fundamentalisten-Lager aus recht normalen Jugendlichen mittels Gehirnwäsche lebendige Bomben macht."

Diese lebendigen Bomben sind nun unterwegs - in Wuppertal. Das "realitätsnahe Szenario" (Klappentext) wirkt auf den ersten Blick abwegig, auf den zweiten leider nicht. Liest man sich durch die 260 spannungsgeladenen Seiten, entdeckt man Zusammenhänge, die denkbar sind.

So zum Beispiel die Möglichkeit, dass Rechtsextreme und muslimische Fundamentalisten vordergründig gemeinsame Sache machen, um die gleichen Gegenspieler - a) das Judentum und b) die demokratische Grundordnung - zu bekämpfen.

Hintergründig kocht natürlich jeder sein eigenes Süppchen, wie es sich auch in "Dschihad" herausstellt: Ein Imam wird ermordet, Rechtsradikale setzen die Moschee auf der Gathe in Brand, zwei hochkarätige Terroristen planen Bombenanschläge auf Wuppertals "Heiligstes", und ganz nebenbei spielt da noch ein Banküberfall eine Rolle.

Starken Tobak, auch für Krimi-Gewöhnte, liefert der Wuppertaler mit seinem Roman ab. Mit dem unlektorierten Werk ist dem 37-Jährigen ein inhaltlich einwandfreier, knallharter Thriller gelungen, der atemberaubend temporeich ist und über die gesamte Länge einen fesselnden Spannungsbogen aufrecht hält.

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