Tanztheater : Im Zentrum steht Pinas „Macbeth“
Tanztheater stellt Spielplan für Frühjahr/Sommer 2019 vor. Zehnjähriger Todestag und Foundation-Jubiläum sind Themen im Herbst.
Er wurde lange erwartet, eingefordert und war ein wichtiger Punkt im Kündigungsstreit mit Intendantin Adolphe Binder: Der Spielplan 2018/19. Am Freitag stellte das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch seine Pläne für die Monate März bis Juli vor: Mit drei Stücken in Wuppertal und drei in Antwerpen und Paris. Ergebnis konzentrierter Teamarbeit, die auf die Schnelle nachgeholt hatte, was normalerweise zwei/drei Jahre zuvor begonnen wird. Es gelte „die Herausforderung anzunehmen, die dieses grandiose Werk darstellt. Mit großem Respekt für Pina Bausch und vor allen Beteiligten“, erklärte die künstlerische Geschäftsführerin Bettina Wagner-Bergelt.
Es sei ein langer Weg mit viel Detailarbeit, von der Idee bis zum Stück und dann zur Bühne, weiß die Tanzmanagerin und Kuratorin, die in München viele Jahre Aufbauarbeit im Bayerischen Staatsballett geleistet hat. Nach „1980“ im Januar (17. bis 20.) folgen im März die Stücke „Arien“ (21. bis 24. Vorverkauf: ab 21. Dezember) und „Palermo, Palermo“ (29. bis 31.; Vorverkauf: ab 21. Dezember), bevor im Mai (17. bis 19., 21., 22., 24. bis 26. Mai) „Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloß, die anderen folgen“ als zentrales Stück folgt.
Pina Bauschs Version von Shakespeares Macbeth ist ein Stück mit viel Text, das 29 Jahre nicht gespielt wurde, dessen Originalbesetzung nicht mehr vorhanden ist, das wiederbelebt werden soll. Auch Adolphe Binder hatte mit dem Stück geliebäugelt, weitere („Sweet Mambo“ und „Como el musguito...“) ins Spiel gebracht, was die Probenzeiten reduziert und zu Streit geführt hatte. „Das ging einfach nicht“, sagte nun auch Wagner-Bergelt: „Vorrangig ist jetzt das, was machbar ist, auf die Bühne zu bringen.“ Dabei muss auch erstmal eine Fassung erarbeitet, das Stück rekonstruiert werden. „Es wird wohl eine Mischung aus der von 1978 und 1990“, erklärte der künstlerische Leiter Robert Sturm. Mit acht Tänzern und zwei Schauspielern, wobei auch Kräfte von der Uraufführung - etwa Burgschauspieler Hans-Dieter Knebel - eingebunden werden sollen. Die Rolle von Mechthild Großmann übernehme Johanna Wokalek, die Rolle von Vitus Zeplichal sei noch nicht finalisiert. Alle Tänzer des Ensembles machen weiter – eine Audition ist irgendwann einmal Thema.