Tanz-Festival: Nachwuchs auf neue Wegen

Im Café Ada erlebten die Gäste bewegende Momente.

Elberfeld. Was der Tänzer-Nachwuchs leistet, zeigten 17 Choreografien beim Festival „Tanz NRW 13“ im Café Ada. Studierende und Absolventen der Kaderschmiede für zeitgenössischen Tanz an der Essener Folkwang Universität bewegten sich auf klassisch-modernem Terrain, gingen aber auch ganz neue Wege, um Körper in Bewegung zu zeigen und mit dem Raum in Beziehung zu setzen.

Das geschah meist zu elektronisch erzeugten Geräuschen und Musik, die alle Assoziationen offen lässt. So gab es wie von Maschinen gesteuerte Bewegungen und roboterähnliche Gesten. Die Slow Motion (verlangsamte Bewegung) und das Gehen wie im Strobo-Blitzlicht waren Thema ebenso wie die Präsentation skulpturaler Körperbilder oder das Herausstellen von gespannter und entspannter Körperhaltung.

Aus dem Rahmen fiel „Shape of the Shadow“, das ohne Musik auskam und nur das Patschen der bloßen Füße auf dem Tanzboden und das schwere Atmen und Keuchen den Körperausdruck begleitete. Auch „Cok Üzgünüm“ ließ aufmerken: Ein aufgeregter Choreograf spricht vom Stuhl aus in fremder Sprache auf die beiden Tanzenden ein. Sie setzen Sprache, die selbst wie Musik klingt, in Bewegung um, ehe sie selbst das Heft in Hand nehmen und Eigenes zeigen. Das Finale war eine echte Tanztheater-Szene: Wie eine mechanische Puppe steht „The Man“ da, zündet eine Zigarette an, raucht und tritt sie aus. Stumm bewegt er die Lippen. Was er sagen will, bleibt sein Geheimnis. Und weil Malou Airaudo und Tusnelda Mercy mit Pina-Bausch-Prägung den Nachwuchs betreuten, blieben deren Einflüsse durchaus spürbar.

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