Taltontheater: „Die Physiker“ morden in der Nordstadt
Jens Kalkhorst interpretiert Friedrich Dürrenmatt.
Wuppertal. Verstaubte Schullektüre ist Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“ keineswegs. Naturwissenschaften, Philosophie und drei Morde sind der Stoff für Abendunterhaltung auch heute noch, da der Kalte Krieg längst vorbei und der Kampf der damaligen Supermächte nicht mehr bedrohlich ist, denn mit dem Fortschritt der Wissenschaft geht die Frage nach der Verantwortung einher und die wurde am Samstag im Taltonheater auf die Bühne gebracht.
Johann Wilhelm Möbius versteckt sich und die entdeckte Weltformel, die der gesamten Menschheit gefährlich werden könnte, an einem scheinbar sicheren Ort, einem Irrenhaus. Er befindet sich in guter Gesellschaft, denn in der Villa sind außer ihm nur noch zwei weitere Physiker untergebracht, die sich für Einstein und Newton halten.
Innerhalb von drei Monaten bringen beide ihre Krankenschwestern um. Möbius geschiedene Frau Lina Rose — samt ihrer drei Kinder — will sich verabschieden, da sie, frisch verheiratet, wegziehen wird. Ihr Ex-Gatte erscheint. Er gibt vor, verrückt zu sein. Die Kinder haben einen Auftritt für den Vater vorbereitet und singen ausgerechnet „Schön ist es, auf der Welt zu sein“.