Spielplan Talton-Theater: Spielfreudiges Ensemble startet in die Saison

Der künstlerische Leiter Jens Kalkhorst stellt den Spielplan für 2018/19 vor.

Wuppertal. Die Kassenschlager in der abgelaufenen Saison waren die Komödien „Trink nicht, stirb trotzdem“ und „Wir sind die Neuen“. Und auch Arthur Millers schwere Kost „Hexenjagd“ schlug sich beachtlich. Was wie beim Talton-Theater-Publikum 2018/19 ankommen wird, ist noch offen. Dessen spielerischer Leiter und Regisseur, Jens Kalkhorst, hat wieder eine bunte, unterhaltsame und mitunter auch tiefgängige Mischung zusammengestellt. Gutes Omen: Die 400 gedruckten Exemplare dieses „schönen Spielplans“, die in der Spielstätte an der Wiesenstraße auslagen, haben bereits ihre Abnehmer gefunden. Restlos.

Vor dem Blick in die Zukunft steht die Bilanz. Knapp über 5000 Zuschauer und damit etwas mehr als im Vorjahr besuchten das Taltontheater 2017, das mit einem minimalen Gewinn abschloss. Die 12 000 Euro Förderung durch die Stadt helfen, sind aber nicht mehr als „der berühmte Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Kalkhorst. Wie gut, dass er auf ein mittlerweile fast 40-köpfiges, gut eingespieltes Ensemble plus nochmal an die 30 Mitarbeiter hinter den Kulissen zurückgreifen kann, die alle ehrenamtlich arbeiten. Mit acht Premieren, darunter sieben eigene und eine in Kooperation, sowie zwei Stücken, die mit einem oder zwei Schauspielern in entsprechend mehreren Rollen auskommen, setzt Kalkhorst auf eine Dosierung, die dem „spielfreudigen Ensemble“ ein hohes Tempo abverlangt, es aber nicht überfordern soll.

Zu den Premieren gehört am 8. September einer von zwei Filmklassikern: Das Kultstück „Harold und Maude“ mit dem morbiden Jugendlichen und der deutlich älteren Frau, mit seinen Lebensweisheiten und seinem schwarzen Humor, spannt gleich zum Saisonauftakt den Bogen vom (Lebens-)Anfang bis zum Ende. Filmklassiker Nummer zwei ist am 16. März der spannende Gerichtsthriller „Die zwölf Geschworenen“, der sich mit der Würde des Menschen auseinandersetzt, zum Nachdenken einlädt, ohne dies zu einzufordern.

Die einzige Kooperation, wiederum mit dem TrioTheater, ist das schwarzhumorige Rock/Pop-Musical „Sarg niemals nie“, das in einem Bestattungsunternehmen spielt und am 28. September startet. „Dem morbiden September folgt ein Goldener Herbst“. Kalkhorst feiert ihn ab 13. Oktober mit der Sommerkomödie „Haie küsst man nicht“ um eine Kindergärtnerin, die über ihr Leben nachdenkt, nachdem sie ihren Partner beim Seitensprung mit der besten Freundin erwischt hat. Das wandlungsreiche Ein-Personenstück“ bestreitet Svenja Dee, die auch als Abigail in „Hexenjagd“ überzeugte.

„Eine sehr schöne Verwechslungskomödie“ kommt in der Vorweihnachtszeit mit Unterhaltung pur. „Ankomme Dienstag - stop - Fall nicht in Ohnmacht“ wird ab 17. November aufgeführt. Happy End versprochen. Eine Komödie mit ernsten Momenten eröffnet das nächste Jahr. Am 2. Februar wird „Die Wunderübung“ um ein Paar, das bei einem Therapeuten seine Beziehung retten will, gezeigt. Kalkhorst ist überzeugt: „Das Publikum wird herzhaft lachen, aber auch peinlich berührt verstummen.“

Zwei ziemlich bissige Beziehungskomödien beenden die Saison. In „Tour de Farce“, die sich um einen Erfolgsautoren von Beziehungsbüchern, seine Frau und beider Beziehungskrise dreht, stemmen Patrick Schiefer und Miriam Kalkreuth ab 20. April zwölf Rollen. Am 11. Mai schließlich geht es in der NRW-Premiere von Stefan Vögels raffiniert geschriebener „Die Niere“ um ein Ehepaar, das sich nach einem Gesundheitscheck mit dem Thema Nierenspende auseinandersetzen muss. Kalkhorst: „Letztendlich geht es darum, wie viel man bereit ist, für den anderen zu tun. Vögel schafft es, für alle Personen Verständnis zu schaffen.“

Wer mehr erfahren will, muss zwar im Moment noch ins Netz schauen, das Programm wird aber gerade nachgedruckt. Versprochen.

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