Rock-Legende „The Queen of Rock’n’Roll“ rockte die Stadthalle

Suzie Quatro begeisterte ihre Fans.

 Suzi Quatro bei ihrem Auftritt in der Stadthalle.

Suzi Quatro bei ihrem Auftritt in der Stadthalle.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Ein richtig klasse Rockkonzert gab es im vollen Großen Saal der Stadthalle. Und kaum ein Teenie, kaum ein Twen war da. Gibt es doch eigentlich gar nicht. Doch, wenn sich der Nachwuchs größtenteils nicht für die guten alten Zeiten interessiert. 69 Jahre alt ist Suzi Quatro inzwischen. Damals, gerade in den 1970-er Jahren, als ihre Fans die Zimmer mit ihren Postern tapezierten, war die Lady eine ganz große Nummer. Der Rockröhre sind alle treu geblieben. Also bildeten die grauhaarigen beziehungsweise graumelierten Anhänger des ehrlichen heavy Sounds die Mehrheit. Keiner von ihnen wurde enttäuscht.

Zwei Minuten nach 20 Uhr fingen die Leute ungeduldig zu klatschen an. Und dann war es so weit. Zuerst kam eine Stimme aus den Lautsprechern: „Ladies and Gentlemen, the Queen of Rock’n’Roll - Suzi Q“. Sofort war der Lautstärkepegel im Auditorium um etliche Grade höher als der auf der Bühne, wo kultige Verstärker wie die von Marshall eifrig ihre Dienste verrichteten. Dann kam das Rock-Idol und gesellte sich zu ihrer sechsköpfigen Top-Band, die bereits dabei war, sich warm zu spielen. Und los ging’s: Drei fetzige Nummern am Stück, und schon war die Stimmung auf dem Siedepunkt.

Zunächst in enger Jeans und mit Jackett im Schlangenhautoutfit, nach der Pause in schwarzer Lederkluft rockte die Frau am E-Bass mit ihrer rauchigen Stimme die Bühne vom Feinsten. Kernige Gitarrensounds, dominante Keyboardklänge, wuchtige Drums und lupenreine Fill-Ins seitens der drei Bläser taten ein Übriges. Hinzu kam ein schöner runder analoger Sound wie damals.

Die Nummern neueren Datums etwa von den Scheiben „Back to the Drive“ von 2006 („I Don’t Do Gentle“) und der aktuellen „No Control“ („Heavy Duty“. „Macho Man“) kamen unglaublich gut an. Auch als sie alleine auf der Bühne am Keyboard ein ruhiges Stück zum Besten gab, war man selig.

Doch kein Vergleich zu den alten Hits, die vor über 40 Jahren die Charts eroberten: „48 Crash“, „Can the Can“, „She‘s in Love With You”, „Stumblin’ In” und und und. Bis auf ganz wenige ältere Herrschaften hielt es keinen auf den Stühlen. Alle waren textsicher und sangen voller Enthusiasmus mit.

Die Zeit verging wie im Flug. Doch keine Sorge, Quatro will wiederkommen. „I’ll be back” versprach sie vor dem Zugabenblock. Also dann, auf ein Neues mit guter alter bodenständiger Musik, die so, wie an diesem Abend erlebt, zeitlos ist.

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