Steffen Schneider: Vom Controller zum Galeristen

Der Kunstbegeisterte erfüllte sich an der Luisenstraße einen lang gehegten Traum.

Elberfeld. Älter sind die namhaften Galerien alle - "Blickfang" hätte sich mit Fokus auf die Lage aber keine nennen können. "Blickfang" kann sich nur sie nennen, die Galerie Blickfang mitten in der Luisenstraße, wo sie diesem Titel wahrlich gerecht wird.

Gleichzeitig ist sie aber auch die kleinste Galerie von allen, kann sie doch gerade mal anderthalb kleine Räume vorweisen. "Die Herausforderung liegt definitiv darin, so einen kleinen Raum zu bespielen", begeistert sich Galerist Steffen Schneider. "Es ist reizvoll, das Thema eines Künstlers auf ein Minimum zu reduzieren."

40 Ausstellungen sind so in den vergangenen vier Jahren präsentiert worden, etwa jeweils zur Hälfte von Wuppertalern und auswärtigen Künstler. In der davor liegenden Gründungszeit hatte Blickfang als Galerie und Atelier von Mitbegründer Thomas Eiffert gedient, dessen Kunst er und Steffen Schneider dort vermarkteten.

Der 1968 geborene Galerist Schneider schmiss damals seine zwölfjährige Tätigkeit als Controller, um sich der Kunst zu widmen: "Seit meiner Kindheit bin ich begeisterter Galerie- und Museumsbesucher", betont er. Seit vielen Jahren schon pflegt er auch privat Künstlerkontakte. Bewerbungen für Ausstellungen liegen zwar immer mal vor, er hat aber keine Warteliste, um auch kurzfristig reagieren zu können.

"Wenn Kunst eine Aussage, eine Botschaft, einen Stil hat - dann ist sie professionell", urteilt er und ergänzt: "Was alle bisher hier ausstellende Künstler miteinander verbindet, ist die Authentizität. Und die Seele des Menschen muss immer in seinen Bildern zu finden sein."

Sich selbst neu erfunden hatte Schneider im Jahr 2006. Nach dem Abverkauf von Eifferts Arbeiten widmete er sich seiner "neuen" Galerie Blickfang sowie der Funktion als Künstlerbetreuung, PR- und Buchhaltungsbüro. Außerdem gestaltet und "füttert" er Websites.

Und: "Ich entwerfe Konzepte für Existenzgründer. Hier kommen mir meine Erfahrungen als Controller zugute. Nur arbeite ich endlich in einem schönen Umfeld!" Nämlich in einem kleinen Büro hinter den anderthalb Galerieräumen.

Alles, was mit der wieder im Oktober stattfindenden Woga (Wuppertaler Offene Galerien und Ateliers) zu tun hat, wird auch hier ausgetüftelt, ist Steffen Schneider doch Gründer der jährlich stattfindenden erfolgreichen Reihe.

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