Spielplan: „Macbeth“ eröffnet die neue Spielzeit

Die Bühnen setzen beim Theater auf Klassiker und Prosa. Das Sprechtheater verliert seinen Star Andreas Möckel.

Wuppertal. Andreas Möckel ("Diener zweier Herren") verlässt das Ensemble, Daniel Breitfelder ("Ich Tasche") ebenso. Für letzteren wird in der kommenden Spielzeit Hendrik Vogt, Absolvent der Frankfurter Schauspielschule, in seinem ersten Engagement die Schauspieltruppe der Wuppertaler Bühnen bereichern. Möckels Platz bleibt leer, an seiner Stelle werden Gäste engagiert.

Ob das den drohenden Sparmaßnahmen geschuldet ist, kann nur gemutmaßt werden. Insgesamt gaben sich Christian von Treskow, Schauspielintendant, und sein Opernkollege Johannes Weigand bei der Präsentation des neuen Spielplans gewohnt souverän. Die eventuellen Kürzungen, die einen massiven Einschnitt für beide Sparten nach sich zögen, wurden gestern nicht thematisiert. Stattdessen wurde ein Programm vorgestellt, das ausschließlich aus viel versprechenden Stücken zu bestehen scheint.

Wie bereits zu ihrer Antrittssaison wollen die Intendanten sich weiterhin dem übergeordneten Thema "Zukunft" widmen. Diesmal sind es die Aspekte Geld, Migration, Recht beziehungsweise Selbstjustiz und Generationsfragen, die im Sprechtheater mit Tschechows "Kirschgarten", Grillparzers "Das goldene Vlies", Wedekinds "Lulu" und Ibsens "Baumeister Solness" auf die Bühne kommen.

"Diese Spielzeit ist stark an Klassikern und Prosa der dramatischen Literatur orientiert", urteilte Christian von Treskow für seine Sparte. Er selbst wird übrigens in der Tschechow-Komödie, die in der Bearbeitung Falk Richters inszeniert wird, Regie führen.

Eröffnet allerdings wird die Spielzeit 2010/11 im Kleinen Schauspielhaus mit "Macbeth". Regisseurin Claudia Bauer, die ihren Blick schon in "Im Dickicht der Städte" in besonderer Weise auf ein Paar gelenkt hat, inszeniert Shakespeares kürzestes und ungemein blutrünstiges Stück. Weniger wird es darin um Macht und Machtausübung gehen, als vielmehr um die Beziehung eines wie Pech und Schwefel miteinander verbundenen Paares.

Peter Wallgram ("Ich Tasche") bringt an gleicher Stelle mit "Liebe und Geld" Gegenwartsdramatik des britischen Autoren Dennis Kelly auf die Bühne.

Und auch in der Oper lockt ein vielseitiges, "stimm- und typgerecht auf die Sänger abgestimmtes Programm", wie Chef-Dirigent Hilary Griffiths sagte. Er selbst dirigiert "La Bohéme", "Arabella" und "Idomeneo". "Der Spielplan ist breiter und abwechslungsreicher" als in der vergangenen Spielzeit, freut sich Weigand, der "Ali Baba und die 40 Räuber" inszenieren wird.

Anlässlich des Länderschwerpunkts "Türkei" werden zwei Kammeropern uraufgeführt. Damit sind unter anderem der renommierte Filmkomponist Ali N. Askin und Autor Feridun Zaimoglu beauftragt.

Als Wiederaufnahmen bleiben das Musical "Cabaret" und die "Florentinische Tragödie/Gianni Schichi" im Opernprogramm, im Schauspiel bleiben unter anderem "Ich Tasche" und "Der Diener zweier Herren" im Repertoire.

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