Sinfoniekonzert: Schottland lässt grüßen
Bravo-Rufe gab es Sonntag für die Sinfoniker und Dirigentin Karen Kamensek.
Wuppertal. Drei Töne reichen, um die volle Aufmerksamkeit des Publikums zu erhalten. Die Dirigentin Karen Kamensek strahlt eine ungeheure Konzentration aus, die sich sofort überträgt. Mit den Händen und ihrem ganzen Körper malt die kleine, zierliche Dirigentin ihre präzisen musikalischen Vorstellungen in die Luft. Freudig folgen ihr die Wuppertaler Sinfoniker im 8. Sinfoniekonzert „Grüße von der Insel“.
So wird die „Oxford“-Sinfonie Nr. 92 G-Dur von Joseph Haydn ein echtes Erlebnis, das am Sonntag im verhältnismäßig dünn besetzten Saal der Stadthalle für Bravo-Rufe sorgte. Sehr genau hat die Generalmusikdirektorin der Staatsoper Hannover das Stück gearbeitet. Filigrane Details verbinden sich mit einer feinen Linienführung und ausdrucksstarker Melodik. Haydn besticht in dieser Sinfonie immer wieder mit überraschenden Einfällen und ungewöhnlichen Motiven.
Emotionale Einsprengsel weisen schon in Richtung Romantik. Schön bringen die Sinfoniker diese große musikalische Bandbreite heraus. Anschließend wird nicht nur das Pult für den Solo-Geiger, sondern auch die Harfe in den Mittelpunkt des Orchesters geschoben. Denn diese spielt in Max Bruchs „Schottischer Fantasie“ Es-Dur eine wichtige Rolle.